Amerikanische High-Yields gut erholt
Die Woche an den Rentenmärkten: US-Arbeitsmarktzahlen im Fokus
Die Rendite der wichtigen zehnjährigen US-Benchmark pendelte um die Marke von 0,52 Prozent. Die mögliche Verschärfung der Rhetorik in Wirtschaftsfragen zwischen der Trump-Administration und China sorgte für eine stabile Nachfrage bei amerikanischen Anleihen.
Ein Großteil des Interesses ruhte auf dem Arbeitsmarktbericht. Die leichten Verbesserungen werden am Kreditmarkt nicht als Bedrohung oder gar Anzeichen für einen Wegfall der Geldspritzen der Notenbank gewertet. Es ist nicht etwa die Konjunkturzuversicht, die kurzfristige „Renditebuckel“am Kreditmarkt verursacht, sondern eher eine typisch technische Korrektur.
Hochzinsanleihen, sogenannte High-Yields begeben Unternehmen mit geringer Kreditwürdigkeit, also mit Ratings unterhalb von „BBB-“. Die Emittenten mit der niedrigsten Kreditbonität bleiben von den Anleihekäufen der Federal Reserve ausgeschlossen. Sie erholten sich langsamer von den Coronavirus-bedingten
Kursverlusten als die US-Unternehmensanleihen mit Investment-Grade-Status. Allerdings sorgt die Renditejagd der Anleger zunehmend auch für steigende Kurse am Markt der High-Yield: Im Juli legten die Papiere im Schnitt um 4,7 Prozent zu. Dadurch ist der Anteil von High-Yield-Anleihen, die über ihrem Nennwert gehandelt werden, auf 71 Prozent gestiegen und liegt fast wieder auf Vorkrisenniveau. Ende März betrug der Anteil nur 22 Prozent.
Die gute Performance bei HighYields konzentriert sich allerdings auf die höchsten Bonitätsstufen des Segments und mit der scharfen Bewegung erscheint das Kurspotenzial
hier bereits erschöpft. Da zudem Konjunktursorgen aufgrund der hohen US-Infektionszahlen die Kurse in diesem Jahr noch belasten könnten, ist der High-Yield-Markt weiterhin hochriskant einzuschätzen.
Hohe Nachfrage nach Technologietiteln
Mit einer Fülle von Neuemissionen überzeugte Google-Mutter Alphabet mit einem neuen Kapitalmarktauftritt. Unter anderem wurde eine fünfjährige Schuldverschreibung mit einem Nominalzins von 0,45 Prozent begeben. Das Unternehmen ist glänzend aufgestellt und verfügt über ein „AA+“Rating. Die Tranche mit der längsten Laufzeit verfügt über eine Endfälligkeit am 15.08.2060 und zeigt die starke Akzeptanz an. Hierfür zahlt der Konzern einen Coupon von 2,25 Prozent.
Insgesamt unterstreiche die Platzierung die hohe Nachfrage nach Titeln aus dem Hochtechnologieund Digitalbereich, so Händler. A.M.