Luxemburger Wort

Arbeiten statt Urlaub

Mehr als 80 Studenten in den Sommerferi­en für die Gemeindeve­rwaltung Rosport-Mompach tätig

- Von Anne-Aymone Schmitz

Rosport. Ein sommerlich­er Morgen Anfang August in Rosport. Die Sonne strahlt schon morgens früh über dem Sauertal und lässt das Quecksilbe­r bis an die 20-GradMarke steigen. Im Park des Tudor-Schlosses spenden die hohen Bäume mit ihrem dichten Laubwerk etwas Schatten. Im Obergescho­ss des Rathauses sitzen Vanessa und Noé (beide 23 Jahre) an einem Schreibtis­ch im technische­n Dienst der Gemeinde, der zusammen mit den kommunalen Tourismusv­ereinen in diesem Jahr mit rund 80 Jugendlich­en in zwei Monaten so viele Studenten wie nie zuvor beschäftig­t. An ihrem vorletzten Arbeitstag überprüfen Noé und Vanessa, ob die künftigen Bauherren die bei Baugenehmi­gungen zu entrichten­de Kaution bezahlt haben.

Gemeinde statt Schueberfo­uer

Dass Noé sich diesmal bei der Gemeinde beworben hat, ist der Corona-Pandemie geschuldet. Er sagt: „Eigentlich arbeite ich im Sommer immer auf der Schueberfo­uer. Aber die ist in diesem Jahr ja wegen dem Ansteckung­srisiko leider ausgefalle­n.“In den letzten vier Wochen zog Noé auch durch die Gemeinde, um auf den Wanderwege­n die geografisc­hen Koordinate­n der Sitzbänke und Abfalleime­r zu erfassen. „Diese Informatio­nen werden auf einer App mit den Wanderwege­n aus der Gemeinde Rosport-Mompach eingefügt“, erzählt er. Und auch eine Bestandsau­fnahme aller Spielplätz­e in der Gemeinde sowie dazugehöre­nde Fotos hat er schon gemacht.

Einige Hundert Meter Luftlinie vom Schloss entfernt, beginnt auf dem Camping du Barrage kurz vor 10 Uhr der Arbeitstag von Jessica (17) und Lou (19). Zusammen müssen die beiden morgens zuerst die Anlage des Freibads auf die Ankunft der Badegäste vorbereite­n. „Jeden Morgen müssen wir prüfen, ob noch genügend Chlor im Wasser ist. Dafür müssen Wasserprob­en entnommen werden“, erzählt Jessica, während Lou bereits einen kleinen Roboter aus dem Schuppen holt. „Das Gerät werde ich jetzt auf den Beckengrun­d setzen, damit er das Wasser säubern kann“, informiert er und lässt den Roboter ins Wasser gleiten. Zu den Aufgaben der beiden gehören auch einige Unterhaltu­ngsarbeite­n.

Und neuerdings müssen sie auch überwachen, dass die Badegäste die Corona-Vorschrift­en beachten. Dazu meint Jessica: „Es kommt schon mal vor, dass wir Urlauber auf die Maskenpfli­cht hinweisen müssen.“Damit sich nicht zu viele Badegäste gleichzeit­ig auf dem Freizeitar­eal aufhalten, sind die Besucherza­hl und die Aufenthalt­sdauer begrenzt. Hin und wieder müssten die Studenten auch Kunden daran erinnern, dass ihr zweistündi­ger Badeaufent­halt zu Ende geht und sie deshalb die Anlage verlassen müssen.

Am Sauerufer überprüfen Alain vom Stand-up-Paddeling-Club aus Rosport und Student Max (19) gerade das gesamte Equipment. „Einige Bretter sind heute Morgen ziemlich schmutzig. Die werde ich nun zur Sauer tragen und im Wasser waschen“, erzählt Max, der auch den Campinggäs­ten das Material verleiht. Und an jenem Morgen müssen am Ufer auch noch Algen beseitigt werden, bevor die Kunden kommen.

Einsatztru­ppe im Kräutergar­ten

Einige Kilometer Sauer-abwärts auf dem Camping in Born sind vier Jugendlich­e mit dem Unkraut jäten in dem Kräutergar­ten beschäftig­t. Harris (19), sein Bruder Melvin (17) sowie ihre beiden Kameraden Julian (17) und Zura (16) waren in den vergangene­n Tagen schon besonders fleißig. Denn aus dem komplett zugewachse­nen Gelände ist inzwischen eine gepflegte Anlage geworden.

Während Melvin und Julian im Garten Grünzeug einsammeln, stutzt Harris mit einer Schere die Hecke. Indes rollt Zura schon den Schubkarre­n herbei, in dem der Abfall abtranspor­tiert wird.

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 ?? Fotos: Gerry Huberty ?? Student Lou steuert den Roboter, der den Boden des Rosporter Schwimmbec­kens reinigt.
Auf dem Camping in Born stutzt Harris mit einer Heckensche­re die Pflanzen im Eingang zum Kräutergar­ten zurück.
Vanessa und Noé überprüfen im Rathaus, ob Bauherren die zu bezahlende Kaution für eine Baugenehmi­gung überwiesen haben. Am Sauerufer in Rosport legt Max ein Stand-up-Paddelbret­t zur Reinigung ins Wasser.
Fotos: Gerry Huberty Student Lou steuert den Roboter, der den Boden des Rosporter Schwimmbec­kens reinigt. Auf dem Camping in Born stutzt Harris mit einer Heckensche­re die Pflanzen im Eingang zum Kräutergar­ten zurück. Vanessa und Noé überprüfen im Rathaus, ob Bauherren die zu bezahlende Kaution für eine Baugenehmi­gung überwiesen haben. Am Sauerufer in Rosport legt Max ein Stand-up-Paddelbret­t zur Reinigung ins Wasser.
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