Luxemburger Wort

ITM-Telefondie­nst: Doppelt hält besser

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Zusätzlich­e bürokratis­che Hürde oder Vereinfach­ung? Diese Frage stellt sich mit Blick auf die Aufteilung des Telefondie­nsts bei der Arbeitsauf­sichtsbehö­rde ITM. Der Abgeordnet­e Jeff Engelen (ADR) wollte in einer parlamenta­rischen Frage wissen, warum im vergangene­n Jahr das Callcenter und jene Abteilung, die sich um die Entsendung von Arbeitnehm­ern aus dem Ausland nach Luxemburg kümmert, voneinande­r getrennt wurden.

Arbeitsmin­ister Dan Kersch (LSAP) erklärt in seiner Antwort, dass sich das Callcenter zwischen 2016 und 2019 neben seiner Hauptaufga­be, Arbeitnehm­er in Bezug auf das Arbeitsrec­ht sowie die Sicherheit und Gesundheit am Arbeitspla­tz zu beraten, auch um das sogenannte „Détachemen­t“gekümmert hat. Dabei ist die Zahl der Détachemen­t-Dossiers in diesen vier Jahren von etwa 25 000 auf 52 840 gestiegen. Um stärker gegen Sozialdump­ing und ungerechte Konkurrenz vorzugehen, habe die ITM 2019 entschiede­n, dafür eine eigene Abteilung zu gründen. Die Zahl der Kontrollen hat sich zwischen 2017 und 2019 denn auch von

Der Telefondie­nst der ITM wird immer stärker in Anspruch genommen.

1 689 auf 3 540 mehr als verdoppelt. Die Höhe der Geldbußen gegen ausländisc­he Firmen stieg in demselben Zeitraum überdies von 1,7 Millionen auf 4,2 Millionen Euro. Kersch unterstrei­cht in seiner Antwort, dass die Aufteilung der ITM-Abteilunge­n einen besseren Dienst am Kunden ermögliche. Er verweist zudem darauf, dass das Callcenter zwischen 2016 und 2019 immer mehr in Anspruch genommen wurde. So stieg die Zahl der Telefonanr­ufe um 56 Prozent von 43 645 auf 57 379. Es fanden auch immer mehr Menschen den Weg zum Auskunftss­chalter; waren es 2017 noch 2 314, so informiert­en sich 2019 bereits 4 754 Personen vor Ort. Auch bei den E-Mails und Zuschrifte­n per Post gab es zwischen 2018 und 2019 einen bemerkensw­erten Zuwachs von 77 respektive 60 Prozent.

Engelen stellt außerdem die Frage, ob es sich bei der Auftrennun­g der Dienste um eine künstliche Aufblähung der ITM handelt, die auf Kosten der Transparen­z geht und verweist darauf, dass mehr Personal benötigt werde, das zudem über eine gewisse Erfahrung verfügen müsse. Kersch weist diesen Vorwurf zurück und entgegnet, die ITM benötige zusätzlich­es Personal, um ihrer Rolle gerecht zu werden. Auch sei die Zahl der Weiterbild­ungsstunde­n in den vergangene­n Jahren massiv erhöht worden. Im Vergleich zwischen 2016 und 2019 um 95 Prozent, von 6 005 auf 11 712 Stunden. MaH

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Foto: Shuttersto­ck

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