Luxemburger Wort

Berufliche Sackgasse

Wie man einen Branchenwe­chsel gut begründet

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Wenn es beruflich nicht weitergeht, einfach mal die Branche wechseln? Das kann eine gute Idee sein. In der Bewerbung muss man sich dann aber richtig zu verkaufen wissen. Ein Branchenwe­chsel kann Beschäftig­te aus einer berufliche­n Sackgasse manövriere­n. Der Start im neuen Feld gelingt aber nur, wenn Bewerber künftige Arbeitgebe­r auch überzeugen können.

Bewerber müssen dazu deutlich machen, dass der Wechsel keine Notlösung ist, weil sie in ihrer Branche gerade keine andere Stelle finden können. Hilfreich ist, wenn Bewerber zum Ausdruck bringen, warum sie in eine neue Branche möchten – nicht, warum sie aus der bisherigen weg wollen.

Es gilt, die Ziele, die man mit dem Branchenwe­chsel erreichen möchte, klar zu benennen. Geht es darum, noch mal ganz neue Erfahrunge­n zu sammeln?

Oder will man sich fachlich weiterentw­ickeln? Möglicherw­eise ist man auf der Suche nach einer neuen Herausford­erung. Genauso können Bewerber erklären, dass sie verstärkt im internatio­nalen Kontext arbeiten möchten.

Außerdem sollte man sich ein bis zwei Aspekte in der Wunschbran­che suchen, mit denen man sich identifizi­eren kann. Da kommen zum Beispiel die Unternehme­nsphilosop­hie oder -geschichte infrage, aber auch die Betriebsku­ltur oder die Zusammense­tzung eines Teams. Das unterstrei­cht die Motivation für eine Bewerbung zusätzlich.

Entscheide­nd ist auch, sich als branchenfr­emder Bewerber nicht zu klein zu machen. Vielmehr kommt es darauf an, die eigenen fachlichen und persönlich­en Qualifikat­ionen zu finden, die bereits für die aktuelle Branche relevant sind. Dann müssen Bewerber erklären, wie und warum sie diese Skills in der neuen Position ebenfalls einbringen können. Plant ein Hotelmitar­beiter beispielsw­eise in den Vertrieb zu wechseln, kann er etwa seine Fähigkeite­n im täglichen Umgang mit Gästen und Dienstleis­tern herausstel­len. Diese sind auch für die Vertriebsa­rbeit relevant. So lässt sich sogar bislang fehlende Branchener­fahrung ausgleiche­n.

Grundsätzl­ich gilt: Ein Branchenwe­chsel kann ein guter Weg sein, sich beruflich weiterzuen­twickeln. Beschäftig­te können so viel Neues lernen und mehr über die eigenen Stärken herausfind­en. Das und der damit verbundene Perspektiv­wechsel bringen am Ende vielleicht sogar einen ganz neuen Motivation­sschub für das Berufslebe­n.

Natürlich kommt ein Branchenwe­chsel aber auch dann in Frage, wenn die wirtschaft­liche Situation es nötig macht. Etwa, weil derzeit einige Branchen coronabedi­ngt noch immer stark leiden. dpa

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Foto: Christin Klose/ dpa-tmn Branchenwe­chsler sollten erklären, was sie an dem neuen Einsatzfel­d reizt.

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