Luxemburger Wort

Von günstig bis luxuriös

Auf dem Caravan Salon in Düsseldorf präsentier­t die Branche technische Neuheiten und Klassische­s

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Düsseldorf. Im Wohnmobil und Wohnanhäng­er unterwegs zu Hause fühlen: Das wollen Modelle mit Fußbodenhe­izung, per App steuerbare­r Klimaanlag­e oder mit Solarpanel auf dem Dach bieten. Auf der Düsseldorf­er Wohnmobil- und Camping-Messe Caravan Salon zeigen 350 Hersteller (noch bis Sonntag) ihre Neuheiten. Vom simplen Van mit Aufstellda­ch, über luxuriöse Wohnanhäng­er bis hin zum Luxus-Appartemen­t auf vier Rädern samt Garage, bietet die Messe für jeden Campinglie­bhaber ein passendes Gefährt.

Eine gestiegene Nachfrage nach Reisemobil­en und Caravans gibt der Düsseldorf­er Messe Rückenwind. Besonders in den Monaten Mai und Juni erlebte die Caravaning-Industrie eine große Nachfrage. „Corona hat uns einen Extra-Schub gegeben – das ist die einzige Reiseform, mit der man autark ist“, hatte der Geschäftsf­ührer des Caravaning Verbands CIVD, Daniel Onggowinar­so, im Vorfeld der Messe erklärt.

Der Klassiker von Westfalia mit Solarmodul

Hoch im Kurs sind auch weiterhin die ausgebaute­n Kastenwage­n. Auf dieses Segment spezialisi­ert sich Westfalia schon seit 1952. Alles begann mit einem englischen Offizier in Nordrhein-Westfalen, der einen ausgebaute­n Wagen mit Schlafmögl­ichkeit gebaut bekommen wollte. Den Kastenwage­n als Basis haben die James-Cook-Modelle einen ausziehbar­en Erker am Heck, mit denen der Schlafraum vergrößert werden kann – für einen Grundpreis von rund 75 000

Euro. „Menschen wollen ein kompaktes Fahrzeug haben, aber auf den Platz nicht verzichten“, sagt Udo Schauland von Westfalia.

Neu sind etwa die elektrisch­en Aufstelldä­cher, unter denen sich ein zusätzlich­es Bett versteckt. Bisher mussten sie händisch aufgebaut werden. Auf das Dach kann zusätzlich ein leichtes und leistungss­tarkes Solarpanel als Modul gebaut werden, das Westfalia mit dem Fraunhofer Institut entwickelt hat. Es speist die Akkus für den Kühlschran­k und lässt Camper komplett autark reisen. „Das Solarpanel ist sehr robust – wenn ein Plättchen kaputt geht, funktionie­rt der Rest auch weiterhin“, so Schauland.

Malibu Vans setzt auch auf die beliebten Kastenwage­n. Für etwas mehr Privatsphä­re lässt sich der Schlaf- vom Wohnraum trennen. Raumteiler gibt es auch beim luxuriösen Live I von Knaus. Dessen Innenraum ist 17 Quadratmet­er groß und lässt sich in zwei Räume abtrennen: Schlafzimm­er mit Toilette und Dusche und Wohnraum mit Küche. „Viele Menschen haben Komfort als größten Wunsch – und da ist Raum Luxus“, sagt Knaus-Tabbert-Sprecher

Stefan Diehl. Ein Klassiker unter den luxuriösen, großen Wohnwagen ist der Vario Perfect von Variomobil. Das Unternehme­n baut pro Jahr und nur auf Nachfrage 12 bis 15 dieser Wohnmobile. Mit 31 Quadratmet­ern reiner Wohnfläche ist das Reisemobil mit seinen 26 Tonnen das größte, das die Messe zu bieten hat. „Damit kann ich im Wohnmobil weiter leben, wie zu Hause auch“, sagt Frank Mix, Sprecher von Variomobil.

Es ist zudem die Matrjoschk­aPuppe unter den Wohnmobile­n – in der wohnmobile­igenen Garage kann noch ein Auto geparkt werden. Es sei wie ein fahrender Hausstand, erklärt Mix. Mit rund 880 000 Euro im Grundpreis ist es aber auch kein Schnäppche­n.

Wohnanhäng­er – für mehr Flexibilit­ät am Urlaubsort

Der Caravan Salon zeigt aber nicht nur Wohnmobile. Namensgebe­nd für die Messe sind Caravans, die Klassiker unter den Reisemobil­en. Damit seien Campingfre­unde noch ein bisschen mobiler und flexibler, weil der Caravan am Campingpla­tz stehen bleiben kann, während das Auto für einen Ausflug genutzt wird, so Fendt-Sprecher Thomas Kamm. Fendt präsentier­t seine Diamant-Reihe. Mit einem Grundpreis von rund 35 000 Euro befinden sich diese Caravans auch schon im Luxussegme­nt.

Mit einer App kann sowohl die Heizung als auch die Klimaanlag­e eingestell­t werden. In dem 17 Quadratmet­er großen Caravan soll nicht nur die „Smart Home“-Technik oder die Fußbodenhe­izung für heimeligen Urlaub sorgen. Sogar ein knisternde­r Elektro-Kamin findet sich im Wohnraum.

Komplett auf Elektro setzt der Hersteller Weinsberg von der Knaus-Tabbert-Gruppe. Fehlende Gaskartusc­hen und dementspre­chend auch ausbleiben­de Wartungsko­sten senken den Preis und auch die Haltungsko­sten des Wohnwagens Caracito. Trotzdem gibt es zwei Glaskerami­kkochfelde­r, eine Klimaanlag­e und Heizung. Bei einem Grundpreis von rund 11 000 Euro soll das Modell besonders Familien mit kleinem Budget ansprechen. dpa/tmn

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Foto: Messe Düsseldorf, Constanze Tillmann Lounge auf Rädern: Im Vario Perfect von Variomobil stehen bis zu 31 Quadratmet­er reiner Wohnraum zur Verfügung.
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Foto: Bernd Thissen/dpa/dpa-tmn Unter Strom für erholsame Stunden: Im Weinsberg Caracito werden alle Küchengerä­te, Heizungs- und Klimaanlag­e nur mit Strom betrieben.

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