Für höhere Aufgaben empfehlen
Luxemburger Piloten starten im Rahmenprogramm des 24-Stunden-Rennens von Le Mans
Les Hunaudières, Mulsanne oder Arnage sind Namen, die man automatisch mit dem 24-Stunden-Rennen von Le Mans (F) verbindet, und die auch in Luxemburg Erinnerungen aufkommen lassen.
Mit Nicolas Koob (vier Teilnahmen, darunter Platz sieben 1970/Porsche 911 S) und Romain Feitler (eine Teilnahme 1978/Porsche 934) gingen bisher nur zwei Luxemburger Fahrer beim legendären Langstreckenrennen in der Sarthe an den Start. In diesem Jahr werden die einheimischen Farben in Le Mans erneut vertreten sein, wenn auch „nur“in den Rahmenrennen. Die Ausgangslage ist unterschiedlich, aber das angestrebte Ziel das gleiche: ein Start, irgendwann beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans.
Nach seiner Premiere im Vorjahr tritt Racing Experience wieder im Le Mans-Cup an. Der Höhepunkt dieser Rennserie, die sich an LMP3-Sportprototypen und GT-Autos richtet, sind die beiden Road to Le Mans-Rennen über je 55 Minuten im Rahmenprogramm.
Nach David Hauser 2019 ist es dieses Mal sein Bruder Gary Hauser, der sich mit Nicolas Melin (F) am Steuer des neuen Duqueine M30-Nissan des Teams aus Wormeldingen abwechseln wird. Für den 28-Jährigen wird der 13,62 km lange Kurs keine Strecke sein wie jede andere.
„Es ist eine besondere und einzigartige Strecke, die so nur bei dieser Veranstaltung gefahren wird. Als Fahrer träumt man davon, einmal hier zu fahren“, meint Gary Hauser und weist auch gleich auf zwei Schlüsselstellen hin: „Im Abschnitt Tertre Rouge ist es wichtig, den ganzen Schwung auf die Hunaudières-Gerade mitzunehmen. Da die Kurven fließend ineinander übergehen, gilt es auch in den Porsche-Kurven den richtigen Rhythmus zu finden.“
Vorbereitung auf Rennsimulator
Der jüngere der Hauser-Brüder bereitete sich übrigens auf dem teameigenen professionellen Rennsimulator vor, der ebenfalls von anderen Fahrern benutzt werden kann.
Auf Dylan Pereira wartet in Le Mans eine neue Herausforderung.
Auch wenn der eigentliche Renneinsatz im Vorjahr kurz ausfiel – es gab einige Probleme –, wird David Hauser, dieses Mal in der Rolle des Renningenieurs, seinem Bruder mit wertvollen Tipps zur Seite stehen und ihn auf die vielen Besonderheiten, wie Slow Zones oder wechselnde Witterungsbedingungen, aufmerksam machen.
Dass der rot-schwarz lackierte LMP3-Duqueine noch an einigen Kinderkrankheiten leidet, treibt Teamchef Christian Hauser zwar manchmal Sorgenfalten auf die Stirn, doch grundsätzlich ist er optimistisch: „Was die reine Geschwindigkeit und die Longruns (Zuverlässigkeit über eine längere Distanz, Anmerkung der Redaktion) angeht, sind wir ganz gut aufgestellt“, so der Ex-Rennfahrer. Und klare Zukunftsvorstellungen hat er auch. „Warum nicht!“antwortete Christian Hauser auf die Frage, ob der Name Racing Experience einmal in der Startliste der 24 Stunden von Le Mans stehen wird.
Fahren und nicht zuschauen
Klare Ziele hat auch Dylan Pereira, der vor zwei Wochen in Monza (I) den Porsche-Supercup auf Gesamtplatz zwei beendete. „Ich habe mir immer gesagt, ich gehe nur nach Le Mans, wenn ich selbst dort fahre. Ich wollte nie zum Zuschauen hin. Hier fahre ich nun den Carrera-Cup, nicht die richtigen 24 Stunden. Aber das kann noch werden.“
In der Tat sind seine Hoffnungen nicht unberechtigt. PorscheSupercup-Gewinner und Hauptgegner Larry ten Voorde (NL) hat beispielsweise bereits einen Platz auf einem Porsche 911 RSR in der GTE-AM-Kategorie ergattert und darf morgen beim Langstreckenklassiker starten.
Der 23-jährige Pereira konzentriert sich seinerseits jetzt auf den Porsche-Carrera-Cup Deutschland. Saisonstart wird nun in Le Mans sein, wo die Teilnehmer des deutschen Cups gemeinsam mit ihren französischen Kollegen antreten werden.
53 Autos bestreiten das Rennen über 45 Minuten. Elf Läufe umfasst die Saison und Pereira, der die Farben von Förch Racing vertritt und auch auf seine aus dem Porsche-Supercup bekannten Mitstreiter wie ten Voorde, Ayhancan Güven (TUR) oder Jaxon Evans (NZL) trifft, schätzt seine Meisterschaftschancen als „gut“ein.