Viele Verlierer, kaum Gewinner
Entwicklung am Arbeitsmarkt: Vor allem junge Menschen sind von der Corona-Krise betroffen
Die Corona-Krise hat den Arbeitsmarkt weiterhin fest im Griff. Das geht aus dem neuesten Bericht der Arbeitsagentur ADEM hervor. Verlierer gibt es viele, ein genauerer Blick auf die Zahlen zeigt jedoch auch: Nicht alle Bevölkerungsgruppen leiden gleich stark unter den aktuellen Bedingungen. Auch wenn sich die Arbeitslosenzahlen in den vergangenen drei Monaten leicht erholt haben, lesen sich die neuesten Daten der Arbeitsagentur im Vergleich zum vergangenen Jahr mit einem bitteren Beigeschmack. Mit 18 525 Arbeitsuchenden im August lag die Zahl über 20 Prozent höher als dies noch im Vorjahr der Fall war. Die Quote betrug zum 31. August 6,4 Prozent und somit einen Prozentpunkt mehr als im Vorjahreszeitraum.
Erholung erkennbar
Dennoch bietet die Entwicklung der vergangenen Monate zumindest auf den ersten Blick ein wenig Grund zur Hoffnung. Während die Zahl der Erwerbslosen zu Beginn der Krise im März und April beispiellos angestiegen war, hat sie sich seit Mitte des Jahres wieder etwas erholt. So waren im April, kurz nachdem die ersten Beschränkungen für den Handel in Kraft traten, über 20 000 Menschen ohne Festanstellung, was einer Quote von sieben Prozent entsprach. Im Mai und Juni dieses Jahres flachte der Anteil dann leicht auf 6,9 Prozent ab.
Dieser Trend setzte sich in den vergangenen beiden Monaten weiter fort. So waren es Ende Juli noch 19 654 Arbeitsuchende, was einem Anteil von 6,6 Prozent entsprach. Zum 31. August erreichte die Erwerbslosenzahl mit einem Anteil von 6,4 Prozent ihren vorläufigen Tiefststand seit Ausbruch der Pandemie im Frühjahr. Ausschlaggebend für diese Entwicklung sind laut der Arbeitsagentur mehrere Entwicklungen, von denen manche jedoch auch Sorge bereiten.
Die Zahl der neu eingeschriebenen Stellensuchenden lag im August bei 2 332.
Hatte der starke Anstieg im Frühjahr vor allem damit zu tun, dass bereits eingeschriebene Arbeitsuchende seltener einen neuen Job fanden, da Betriebe weniger Menschen einstellten, sind es im vergangenen Monat vermehrt Neuanmeldungen, die die Zahl auf einem weiterhin hohen Niveau halten. Die Zahl der neu eingeschriebenen Stellensuchenden bei der ADEM im August 2020 lag bei 2 332, was einem Zuwachs von über sieben Prozent im Vergleich zum letztjährigen August entspricht. Die Arbeitsagentur führt diese Entwicklung allen voran auf einen Anstieg bei den Entlassungen sowie auf eine Zunahme von nicht verlängerten Arbeitsverträgen