Reisen bildet
Man muss reisen, um zu lernen, sagte einst Mark Twain. Wie wahr, stelle ich nach meinem Wochenendausflug ins Ösling fest. Dabei habe ich den Übernachtungsgutschein, den die Regierung zum Wiederaufschwung der luxemburgischen Tourismusbranche den Einwohnern schenkte, eingelöst ... und Erstaunliches bemerkt. Ausgewählt hatte ich ein Hotel in einem beschaulichen Städtchen und im Voraus auch ein Verwöhnprogramm im WellnessCenter gebucht, ganz nach dem Motto „Man gönnt sich ja sonst nichts“. Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich die noble Herberge durch die falsche Tür betrat und mich mitsamt Rollkoffer am Empfangstresen
Es sollte nicht der einzige Fauxpas bleiben.
des hoteleigenen Restaurants wiederfand. Doch das sollte nicht der einzige Fauxpas bleiben. Auch mein Zimmer fand ich erst nach dem zweiten Anlauf. Zu meiner Entschuldigung sei erwähnt, dass das Gebäude ziemlich verwinkelt ist und ich nicht der einzige Gast auf Irrwegen war. Doch es sollte noch schlimmer kommen. Den Weg zum Wellness-Center trat ich in einem flauschigen Bademantel und ebensolchen Pantoffeln an. Dass ich wiederum die richtige Tür nicht fand, ist wohl meiner Kurzsichtigkeit geschuldet. Als ich die Pantoffeln auszog, um durch ein etwa zehn Zentimeter hohes Wasserbecken zu waten, fragte ich mich lediglich, welcher famose Planer sich wohl diese Route ausgedacht hatte. Den Weg durch die richtige Tür wies mir schließlich eine zuvorkommende Angestellte. Doch es sollte nicht der letzte Fauxpas meinerseits bleiben. Sogar die Abreise gestaltete sich insofern schwierig, als ich die falsche
Tür nutzte. Und wieder war ich nicht die Einzige. Das Wochenende habe ich trotzdem genossen. Im Nachhinein muss ich zugeben, dass es nicht an der Beschilderung lag, dass ich den rechten Weg nicht fand. Ich brauche schlicht und einfach eine neue Brille. Rita