Zeit für Solidarität
RBS-Center fir Altersfroen startet zum Welttag der älteren Personen eine Videokampagne
Luxemburg. „Das Bild der älteren Mitmenschen hat in der CoronaPandemie etwas gelitten, weil sie als vulnerabel bezeichnet werden. Dabei sind viele von ihnen noch leistungsfähig und kreativ“, sagt Alain Brever (35), Direktor des RBS – Center fir Altersfroen. Um die älteren Damen und Herren in das rechte Licht zu rücken, startet das Institut zum Internationalen Tag der älteren Personen am 1. Oktober unter dem Motto „Zeit für Solidarität“eine Kampagne mit Porträts von Senioren.
Positives Bild zeichnen
„Die Arbeit unserer Dienststellen besteht darin, das aktive Altern zu fördern und den Senioren sinnvolle Beschäftigungen anzubieten. Ein weiteres Anliegen ist es, das Bild der älteren Person in unserer Gesellschaft von alten Stereotypen zu befreien und positiver zu gestalten“, betont Brever. „Weil wir wussten, dass dieses Jahr die Veranstaltung des üblichen Events coronabedingt nicht möglich ist, kam die Idee für die Video-Kampagne auf. Das Familienministerium, das die Aktion finanziell unterstützt, gab das Thema ,Solidarität‘ vor. Mit dieser Sensibilisierungskampagne, mit der wir vor allem junge Leute ansprechen wollen, soll gezeigt werden, dass der Stempel ,vulnerabel‘ nicht passt. Die Senioren selbst sehen sich nicht als Risikogruppe“, erklärt Brever.
„Es gibt nicht nur ein Bild von Senioren, es gibt ein ganzes Konvolut“,
sagt Nadia Bemtgen, Koordinatorin von 19 Clubs Seniors. „Während des Lockdown haben die Verantwortlichen der Clubs Mitglieder und Gruppen kontaktiert, um zu erfahren, wer alleine zu Hause ist. Andere haben sich selbst gemeldet. In engem Kontakt mit den Gemeinden und Pfadfindern wurde Hilfe für die Senioren organisiert, so etwa für die Einkäufe oder das Gassigehen mit dem
Hund. Nach und nach haben sie verstanden, was sie dürfen und sollen“, so Bemtgen.
Einige Clubs Seniors haben Spezialbroschüren herausgegeben mit Back- und Kochrezepten sowie Spielen. Via Facebook konnten Videos hochgeladen werden mit Yoga- und Pilates-Übungen, über Skype wurden Kurse abgehalten. Derzeit bieten die Clubs wieder Aktivitäten mit reduzierter Teilnehmerzahl an.
Täglich ein Porträt auf Facebook
Nach einem Aufruf über die Clubs Seniors haben sich viele Interessenten zwischen 60 und 100 Jahren für die Video-Aufnahmen gemeldet. Dabei handelt es sich um Menschen, die auch während des Lockdown nicht aufgehört haben, sich sinnvoll zu beschäftigen. Sie haben ihre Energie und Ideen in solidarische Arbeiten gesteckt, um ihren Beitrag zu leisten und auch um aktiv zu bleiben. Eine von ihnen ist Idette Cattivelli, die Turnkurse im Club Senior „Club Haus Beim Kiosk“in Schifflingen abhält. Ein anderes Beispiel ist der 65-jährige Fränz Jacobs, der einmal wöchentlich ehrenamtlich für Caritas Luxemburg im Einsatz ist.
Das RBS hat die Videos selbst aufgenommen und am Computer geschnitten. Jeden Tag wird ein neuer Clip auf der Facebook-Seite des RBS-Center fir Altersfroen veröffentlicht. „Wenn die Videos gut ankommen, werden wir die Porträtserie fortsetzen“, sagt Alain Brever.
Wir wollen die Senioren so modern und aktiv zeigen, wie sie wirklich sind. Alain Brever, Direktor des RBS-Center fir Altersfroen