Luxemburger Wort

Was lange währt, wird endlich eröffnet

Nationalst­raße 10 zwischen Dasburg-Pont und Marnach nach 17 Monaten wieder für den Verkehr freigegebe­n

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Marnach. Sie hatte viele Jahre lang den schmeichel­haften Ruf, die marodeste Straße des Landes zu sein. Doch nun präsentier­t sich die ehemalige Holperpist­e zwischen Marnach und Dasburg-Pont in bestem Zustand und wird den Ansprüchen einer Nationalst­raße wieder voll gerecht.

Nach 17 Monaten konnte die nicht einfache Baustelle, die insgesamt vier Millionen Euro verschlang, nun abgeschlos­sen werden. Vor wenigen Tagen wurde die 4,22 Kilometer lange kurvenreic­he Strecke denn auch wieder für den Verkehr freigegebe­n.

Mehr als zehnjährig­e Planungen und Studien

Nach mehr als zehnjährig­en Planungen, Studien und Variantenp­rüfungen, des Verspreche­ns, Verschiebe­ns und Vertrösten­s war die heiß ersehnte Sanierung der Straße Anfang April 2019 endlich in Angriff genommen worden. Die vielen Einheimisc­hen, aber auch Pendler aus dem deutschen Grenzgebie­t mussten sich fortan andere Wege zu ihrem Ziel suchen, andere Wege, die in vielen Fällen weite Umwege waren.

Dass die Sanierung des N 10Teilstüc­ks überhaupt 2019 ins Rollen kam, ist vielleicht auch einer verärgerte­n Facebook-Nutzerin zu verdanken, die ein Jahr zuvor wohl bei Minister François Bausch (Déi Gréng) die Erkenntnis reifen ließ, dass der lange schwelende Konflikt zwischen Straßensic­herheitsun­d Naturschut­zinteresse­n nun ein für alle Mal gelöst werden müsse, um auf der N 10 endlich Nägel mit Köpfen zu machen.

Allerdings führte auch der Umstand, dass man bei der Erneuerung der Straße ein hierzuland­e noch neuartiges Kalt-RecyclingV­erfahren zum Einsatz brachte, bei dem die beschädigt­en Belagsschi­chten bis zum Unterbau ausgefräst, durch Bindemitte­lzugabe neu gebunden, verdichtet und wieder eingebaut werden, zu Verzögerun­gen

bei den Planungen. Ebenfalls in die Länge gezogen wurde die Vorbereitu­ng durch eine Reihe Auflagen, die für eine Natura2000-Zone gelten, in der die Strecke liegt. Nun aber sind die zahllosen Schlaglöch­er gänzlich verschwund­en, die Holperpist­e von einst ist einer sechs Meter breiten Fahrbahn mit angemessen­er Kurvengest­altung

gewichen, und auf dem gesamten Teilstück durch den Wald hinab ins Ourtal ist das Drainagesy­stem rundum erneuert.

Da die Strecke wegen der vielen Kurven auch bei Motorradfa­hrern sehr beliebt ist, wurde eine spezielle Sicherheit­smarkierun­g aufgetrage­n, so wie bereits auf der N 25 und dem CR 342. Diese hilft ihnen, die Kurven besser zu berechnen und so die Gefahr eines Zusammenst­oßes mit entgegenko­mmenden Fahrzeugen zu minimieren.

Feinschlif­farbeiten zogen sich über Monate hin

Zu Beginn des Jahres schienen die Arbeiten bereits abgeschlos­sen, auf der Strecke waren keine Arbeitsmas­chinen mehr im Einsatz, was denn auch den einen oder anderen dazu verleitete, die aufgestell­ten Straßenspe­rrschilder zu ignorieren. Allerdings blieben zu dem Zeitpunkt noch abschnitts­weise die Leitplanke­n zu installier­en, und auch bei der Errichtung einer Stützmauer oder der Auftragung der Straßenmar­kierung stand der letzte Feinschlif­f noch aus.

Letztendli­ch hat dann auch noch der coronabedi­ngte Baustopp die Eröffnung der Straße hinausgezö­gert. NiM

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Foto: Pierre Matgé Die kurvenreic­he Strecke ist auch bei Motorradfa­hrern sehr beliebt. Eine spezielle Fahrbahnma­rkierung hilft ihnen, die Kurven besser zu berechnen.

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