Hochemotionales Theater
Vum Mireille Meyer
Welchen Platz hat eine Frau in der Gesellschaft? In ihrer Familie? Kann sie auch alleine existieren? Diese aktuellen Fragen stellte Henrik Ibsen bereits vor 130 in seinem Theaterstück „Hedda Gabler“. Hedda und ihr Ehemann Jörgen Tesman sind gerade von ihrer Hochzeitsreise zurückgekehrt, da besucht sie Thea Elvsted, eine frühere Geliebte Jörgens, die nun mit Eilert Lövborg zusammen ist, der mal mit Hedda liiert war. Beide Männer werden zu Konkurrenten um die gleiche Professur und Hedda versucht mit einer grausamen List, Lövborg und Thea auseinanderzubringen. Premiere der Inszenierung von Marja-Leena Junker ist morgen, 13. Oktober, um 20 Uhr im Grand Théâtre. Weitere Aufführungen sind am 14., 15., 17., 20., und 22. Oktober. Eine komplexe Frauenfigur steht auch in dem Theaterstück „Die Bitteren Tränen der Petra von Kant“von Rainer Werner Fassbinder im Mittelpunkt. Die erfolgreiche Modeschöpferin hat bislang ihre Karriere vor ihre Familie gestellt und Mitarbeiter kaltherzig ausgebeutet. Nun, nach der Trennung von ihrem zweiten Mann, hält sie die Leere ihrer Existenz nicht mehr aus. Sie verliebt sich in ein Model und möchte die junge Frau an sich binden. Es beginnt ein Spiel um Liebe und Macht, Besitzanspruch und Unterwerfung. Die Koproduktion
des Staatstheaters Mainz und der Théâtres de la Ville de Luxembourg hat am Freitag, den 16. Oktober um 20 Uhr Premiere im Kapuzinertheater. Weitere Termine sind am 21., 23. und 24. Oktober. Am 16. Oktober eröffnet die Ausstellung „Beyond the Medici“im Musée national d’Histoire et d’Art. Sie zeigt die Haukohl-Familiensammlung, die wohl bedeutendste Sammlung Florentiner Barockkunst außerhalb Italiens. Die in mehr als 35 Jahren zusammengetragene Sammlung war noch nie in Europa zu sehen, bis zu der vom MNHA organisierten Tournee, die 2018 in Deutschland ihren Anfang nahm. Die Werke belegen eindrücklich, dass die Florentiner Künstler des 17. und frühen 18. Jahrhunderts die Europäische Kunstgeschichte weit stärker beeinflusst haben, als bisher wahrgenommen. Zudem werden mehrere Werke aus der Sammlung des MNHA erstmalig gezeigt, wie etwa Pier Dandinis „Bankett von Cleopatra und Marcus Antonius“oder Ottavio Vanninis Porträts der Evangelisten Lukas und Johannes.