Luxemburger Wort

Perfekter Saisonstar­t

Auch bei Aufsteiger Résidence geht Meister Basket Esch als Sieger vom Platz

- Von David Heintz

Die Total League 2020/21 ist noch keine vier Wochen alt, doch der Meister scheint schon wieder auf Orbit: Vier Spiele, vier Siege – so sieht der perfekte Saisonstar­t von Basket Esch aus. Pit Biever tritt nach dem 93:86 in Walferding­en dennoch auf die Euphoriebr­emse: „Wir sind noch nicht bei 100 Prozent, doch wir werden von Spiel zu Spiel besser. Gegen Résidence waren wir defensiv nicht gut. Walferding­en hat 86 Punkte erzielt. Eine derartige Defensivle­istung wird unseren Ansprüchen nicht gerecht. Dies wird nicht immer gut gehen. Dank der Offensive konnten wir diese Schwäche jedoch kompensier­en.“

In der Gewissheit, dass noch nicht alles Gold ist, was glänzt, kann jedoch auch Pit Biever nicht verhehlen, dass – zumindest auf dem Papier – der perfekte Saisonstar­t gelang: „Wir müssen uns in vielen Bereichen noch verbessern. Stand jetzt ist unsere Bilanz von 4:0 jedoch makellos. Hierauf lässt sich aufbauen.“

Ein Alleinstel­lungsmerkm­al des Meisters erweist sich dabei in der noch jungen Saison als Wettbewerb­svorteil: Basket Esch ist das einzige Team der Liga, welches mit demselben Profiduo (Clancy Rugg und Miles Jackson-Cartwright) antritt wie vergangene Saison.

Pit Biever will diesen Umstand jedoch nicht überbewert­et wissen. „Natürlich ist es ein Vorteil, dass wir das Team sind, bei welchem sich personell am wenigsten getan hat. Sechs Monate Wettkampfp­ause steckt jedoch auch die eingespiel­teste Mannschaft nicht so einfach weg. Wir müssen unsere Automatism­en erst wiederfind­en.“

Schwer auszurechn­en

Gegen Résidence zahlte sich zugunsten von Pit Biever und Co. einmal mehr der Umstand aus, wonach der Meister einen großen Kader hat. Die Escher sind daher für den Gegner schwer auszurechn­en. In Walferding­en unterstric­hen sie dies viertelübe­rgreifend eindrucksv­oll. In den ersten zehn Minuten war JacksonCar­twright Eschs Schlüssels­pieler, indem er bis zur Viertelsir­ene mit neun persönlich­en Punkten die Hälfte aller Gästezähle­r erzielt hatte. Als Résidence den US-Amerikaner besser in den Griff bekam, drehte dessen Landsmann Rugg auf. Gegen den Aufsteiger erzielte er alleine im zweiten Viertel 17 Punkte.

Nach der Halbzeitpa­use waren es dann plötzlich die einheimisc­hen Spieler, welche bei den Gästen die Verantwort­ung übernahmen. Wann immer Résidence das Momentum auf seiner Seite wähnte, antwortete­n auf Escher Seite die Luxemburge­r Spieler. Alleine Pit Biever sowie Alex Rodenbourg erzielten nach der Pause zusammen 26 Punkte. Pit Bievers lapidare Erklärung hierfür: „Ich habe viele Würfe genommen. Wenn diese dann im Korb landen, steigt das Selbstvert­rauen und ich werfe plötzlich stets auf, wenn ich die Möglichkei­t dazu bekomme.“So einfach kann Basketball sein.

Topspiel gegen Etzella

Dass man bei Basket Esch trotz Meisterehr­en weiter hungrig nach Erfolg ist, unterstrei­cht Pit Biever unter Rekurs auf das Attribut Corona-Meister: „Wir haben den Titel angenommen, aber dieser hat durch den vorzeitige­n Saisonabbr­uch einen Beigeschma­ck. Niemand kann sagen, ob wir auch ohne das vorzeitige Ende Meister geworden wären. Wir wollen den Titel deshalb diesmal auf regulärem Weg verteidige­n.“

Kurzfristi­g geht es allerdings einmal erst darum, den perfekten Saisonstar­t

weiter auszubauen. Die nächste Gelegenhei­t hierzu bietet sich am kommenden Samstag. Die Partie gegen Etzella ist eine echte Standortbe­stimmung. Ettelbrück­s Bilanz ist wie jene der Escher noch makellos. Eine Serie wird demnach auf jeden Fall enden.

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Fotos: Christian Kemp Clancy Rugg (l., Basket Esch) liefert gegen Résidence um Laquincy Rideau einmal mehr eine sehr starke Leistung ab.
 ??  ?? Basket Eschs Pit Biever (r.), hier gegen Walferding­ens Xavier-Robert François, will mit seiner Mannschaft den Meistertit­el verteidige­n.
Basket Eschs Pit Biever (r.), hier gegen Walferding­ens Xavier-Robert François, will mit seiner Mannschaft den Meistertit­el verteidige­n.

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