Perfekter Saisonstart
Auch bei Aufsteiger Résidence geht Meister Basket Esch als Sieger vom Platz
Die Total League 2020/21 ist noch keine vier Wochen alt, doch der Meister scheint schon wieder auf Orbit: Vier Spiele, vier Siege – so sieht der perfekte Saisonstart von Basket Esch aus. Pit Biever tritt nach dem 93:86 in Walferdingen dennoch auf die Euphoriebremse: „Wir sind noch nicht bei 100 Prozent, doch wir werden von Spiel zu Spiel besser. Gegen Résidence waren wir defensiv nicht gut. Walferdingen hat 86 Punkte erzielt. Eine derartige Defensivleistung wird unseren Ansprüchen nicht gerecht. Dies wird nicht immer gut gehen. Dank der Offensive konnten wir diese Schwäche jedoch kompensieren.“
In der Gewissheit, dass noch nicht alles Gold ist, was glänzt, kann jedoch auch Pit Biever nicht verhehlen, dass – zumindest auf dem Papier – der perfekte Saisonstart gelang: „Wir müssen uns in vielen Bereichen noch verbessern. Stand jetzt ist unsere Bilanz von 4:0 jedoch makellos. Hierauf lässt sich aufbauen.“
Ein Alleinstellungsmerkmal des Meisters erweist sich dabei in der noch jungen Saison als Wettbewerbsvorteil: Basket Esch ist das einzige Team der Liga, welches mit demselben Profiduo (Clancy Rugg und Miles Jackson-Cartwright) antritt wie vergangene Saison.
Pit Biever will diesen Umstand jedoch nicht überbewertet wissen. „Natürlich ist es ein Vorteil, dass wir das Team sind, bei welchem sich personell am wenigsten getan hat. Sechs Monate Wettkampfpause steckt jedoch auch die eingespielteste Mannschaft nicht so einfach weg. Wir müssen unsere Automatismen erst wiederfinden.“
Schwer auszurechnen
Gegen Résidence zahlte sich zugunsten von Pit Biever und Co. einmal mehr der Umstand aus, wonach der Meister einen großen Kader hat. Die Escher sind daher für den Gegner schwer auszurechnen. In Walferdingen unterstrichen sie dies viertelübergreifend eindrucksvoll. In den ersten zehn Minuten war JacksonCartwright Eschs Schlüsselspieler, indem er bis zur Viertelsirene mit neun persönlichen Punkten die Hälfte aller Gästezähler erzielt hatte. Als Résidence den US-Amerikaner besser in den Griff bekam, drehte dessen Landsmann Rugg auf. Gegen den Aufsteiger erzielte er alleine im zweiten Viertel 17 Punkte.
Nach der Halbzeitpause waren es dann plötzlich die einheimischen Spieler, welche bei den Gästen die Verantwortung übernahmen. Wann immer Résidence das Momentum auf seiner Seite wähnte, antworteten auf Escher Seite die Luxemburger Spieler. Alleine Pit Biever sowie Alex Rodenbourg erzielten nach der Pause zusammen 26 Punkte. Pit Bievers lapidare Erklärung hierfür: „Ich habe viele Würfe genommen. Wenn diese dann im Korb landen, steigt das Selbstvertrauen und ich werfe plötzlich stets auf, wenn ich die Möglichkeit dazu bekomme.“So einfach kann Basketball sein.
Topspiel gegen Etzella
Dass man bei Basket Esch trotz Meisterehren weiter hungrig nach Erfolg ist, unterstreicht Pit Biever unter Rekurs auf das Attribut Corona-Meister: „Wir haben den Titel angenommen, aber dieser hat durch den vorzeitigen Saisonabbruch einen Beigeschmack. Niemand kann sagen, ob wir auch ohne das vorzeitige Ende Meister geworden wären. Wir wollen den Titel deshalb diesmal auf regulärem Weg verteidigen.“
Kurzfristig geht es allerdings einmal erst darum, den perfekten Saisonstart
weiter auszubauen. Die nächste Gelegenheit hierzu bietet sich am kommenden Samstag. Die Partie gegen Etzella ist eine echte Standortbestimmung. Ettelbrücks Bilanz ist wie jene der Escher noch makellos. Eine Serie wird demnach auf jeden Fall enden.