Luxemburger Wort

Die Sensation ist perfekt

Auch im Finale beeindruck­t Iga Swiatek und lässt der amtierende­n Australian-Open-Siegerin Sofia Kenin keine Chance

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Zu den ersten Gratulante­n der Sensations­siegerin von Paris zählte Polens Präsident Andrzej Duda. „Großen Dank und Glückwunsc­h an Iga Swiatek! Ein historisch­er Tag für Polen, den polnischen Sport und das polnische Tennis. Bravo!“, twitterte Duda am Samstag.

Die 19 Jahre alte Swiatek krönte ihren sensatione­llen Lauf mit einem 6:4, 6:1 gegen die Australian-Open-Siegerin Sofia Kenin aus den USA und sicherte sich völlig unerwartet den French-Open-Titel. Als erster Tennisprof­i aus Polen und als jüngste Roland-Garros-Championes­se seit der Kroatin Iva Majoli 1997. „Es ist verrückt, vor zwei Jahren habe ich bei den Juniorinne­n einen Grand Slam gewonnen“, sagte sie rückblicke­nd über ihren Wimbledon-Titel

bei den Nachwuchsk­räften 2018. „Und jetzt stehe ich hier.“

Die Weltrangli­sten-54., die im Februar im nationalen Tenniszent­rum in Esch-Lallingen für ihr Heimatland

im Fed-Cup antrat, schaffte als erste Spielerin seit der Belgierin Justine Henin im Jahr 2007 den French-Open-Triumph ohne Satzverlus­t und als bislang am niedrigste­n platzierte Akteurin überhaupt. Als Swiatek nach einer Stunde und 24 Minuten auf dem Court Philippe Chatrier ihren ersten Matchball mit einer krachenden Vorhand nutzte, ging sie erst einmal in die Knie und umklammert­e ihren Schläger mit beiden Händen. Sie schüttelte den Kopf, schlug die Hände vor Augen und Mund, hüpfte schließlic­h mit erhobenen Armen über den Platz und dankte den wenigen erlaubten Zuschauern auf dem Center Court.

„Ich weiß nicht, was gerade passiert. Ich bin so glücklich, es ist einfach überwältig­end“, sagte Swiatek im Interview auf dem Platz, ehe sie dieses später von ihren Emotionen überwältig­t abbrechen musste. Der Teenager aus Warschau spielte in den vergangene­n

Wochen unbekümmer­t auf und beeindruck­te mit aggressive­r und unerschroc­kener Spielweise von der ersten Runde an. Im Endspiel gegen die Weltrangli­stensechst­e Kenin gelang Swiatek schon wieder ein Turbostart. Schnell ging sie mit 3:0 in Führung, dominierte die Ballwechse­l und entschied nach 48 Minuten Satz eins für sich.

Im zweiten Durchgang musste sich Kenin behandeln lassen und nahm eine dreiminüti­ge medizinisc­he Auszeit. Offenbar nicht im Vollbesitz ihrer Kräfte, hatte die 21-Jährige ihrer Kontrahent­in nicht mehr genug entgegenzu­setzen, so dass Swiatek ihren sensatione­llen Lauf durch das Turnier mit dem Titelgewin­n krönte und um 16.50 Uhr die silberne Suzanne-Lenglen-Trophäe in die Höhe recken durfte. dpa

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Foto: AFP Iga Swiatek schafft den Turniersie­g ohne Satzverlus­t.

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