Luxemburger Wort

Mit 66 Jahren ...

Marco Schank (CSV) blickt in den nationalpo­litischen Rückspiege­l

- Von Marc Schlammes

„... da fängt das Leben an“, sang einst Udo Jürgens. Für Marco Schank derweil, der am Samstag 66 Jahre alt wurde, hört heute das parlamenta­rische Leben auf. Der CSVPolitik­er will sich voll und ganz seinem Bürgermeis­teramt in der Fusionsgem­einde Esch/Sauer widmen.

Das ist, neben der Verjüngung der Fraktion der Christlich-Sozialen, auch der Beweggrund, der ihn zum frühzeitig­en Abschied aus der Abgeordnet­enkammer bewogen hat. „Ich bin jetzt froh, mehr Zeit für die kommunalen Belange aufbringen zu können“, gibt Marco Schank, der über ausreichen­d Erfahrung verfügt, um einzuschät­zen, ob und in wieweit kommunalun­d nationalpo­litisches Mandat vereinbar sind, zu: Zwischen 1999 und 2009 sowie seit den Gemeindera­tswahlen 2017 ist Schank „député-maire“gewesen. „Beide Arbeiten sind natürlich vereinbar“, so der ab morgen Ex-Betroffene. „Ich warne allerdings vor der Illusion, dass man überall Vollgas geben kann.“

Vollgas und Bremspedal

Marco Schank hat sich dafür entschiede­n, fortan in der Fusionsgem­einde Vollgas zu geben – und muss mit Blick auf die kommunalen Finanzen unter Umständen dennoch aufs Bremspedal treten. Denn die allgemeine wirtschaft­liche Entwicklun­g seit dem Corona-Ausbruch bereitet auch den Gemeinden Sorgen – insbesonde­re einer demografis­ch verhältnis­mäßig kleinen Landkommun­e mit großen Infrastruk­turnetzen und überschaub­aren Geldreserv­en.

Dass Regierung und Innenminis­terin bestrebt sind, die Lage als nicht dramatisch darzustell­en, wertet der erfahrene Kommunalpo­litiker folglich als ein falsches Signal. „Wir wissen nicht wirklich, was uns erwartet“, betont er mit Blick auf die Gelder, die den Gemeinden via kommunalen Fonds ausgeschüt­tet werden. Gleichzeit­ig weiß er, was ihn als Gemeindeva­ter von Esch/Sauer erwartet: Der Bau einer Schule samt Maison relais und Sporthalle; da bleibe nicht viel finanziell­er Spielraum.

Die Méco-Schule

Dann werden die Tugenden gefragt sein, die Marco Schank auszeichne­n und die nach seinem Verständni­s zur DNA eines Politikers gehören sollen: Die Bürger in die Entscheidu­ngsprozess­e einbinden, ihnen zuhören und ihre Kompetenze­n nutzen, um eine möglichst breite Zustimmung zu sichern. „Politik ist kein Individual­sport“, lautet das Credo von Marco Schank, der von sich sagt, er sei ein Teamworker.

Gelernt hat er das Teamwork und das partizipat­ive Herangehen ab Ende der 60er, Anfang der 70er Jahre, als er sich für Nachhaltig­keit und im Mouvement écologique engagiert. „Dieses Engagement hat mich geprägt.“Und er hat es seitdem nicht mehr verlernt. Auch nicht, als er sich verstärkt politisch engagierte. So kandidiert Marco Schank 1989 für die „Ekologiste­n fir den Norden“bei den Parlaments­wahlen, unter anderem gemeinsam mit Camille Gira. In der CSV-Fraktion avanciert er ab Februar 1999 zum ökologisch­en Gewissen der Christlich-Sozialen und folglich ist es nicht verwunderl­ich, dass Marco Schank als Minister ab 2009 das Umweltress­ort betreut, an der Seite von Claude Wiseler.

Ich bin jetzt froh, mehr Zeit für die kommunalen Belange aufbringen zu können.

Geburtshel­fer beim Klimapakt

Sein nationalpo­litisches Erbe geht auf diese Zeit zurück. Nach dem eklatanten Scheitern der Weltkli

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