Schule und Umgehung
Der Ausbau des Schouweiler Campus und der Grousse Contournement beschäftigen die Dippacher Ratsmitglieder
Bettingen/Mess. In der jüngsten Sitzung des Dippacher Gemeinderats ging es vorrangig um das Schulwesen und die damit einhergehenden Bauprojekte. Die aktuelle Ausbauphase des Schulcampus in Schouweiler soll rund sieben Millionen Euro kosten. Bürgermeisterin Manon Bei-Roller (LSAP) erklärte, dass man danach über genügend Platz verfüge, um den künftigen Anforderungen an die Grundschule und an die Maison relais gerecht zu werden. Das alte Schulgebäude wird zur Maison relais umgebaut. Man werde gemeinsam mit dem Architektenbüro WW+ darauf achten, dass es später, bei Bedarf, wieder als Schulgebäude genutzt werden kann.
Diskussionen gab es über die Art, wie der Schöffenrat über das Projekt informiert hatte. Stein des Anstoßes war eine, in den Augen der Initiative vun de Bierger (IVB), zu kurzfristig einberufene Informationsversammlung. Majorität und IVB warfen sich gegenseitig schlechte Umgangsformen vor. Carlo Neu (CSV) mahnte an, allgemein den Flächenverbrauch im Auge zu behalten. Beschlossen wurde ebenfalls der Kauf von 78 Ar Land am Ort genannt Schlammfeld in direkter Campusnähe.
Sicherheit vor der Schule. Mehrere Ratsmitglieder kritisierten das Verhalten einiger Eltern, die ihre Kinder am liebsten mit dem Auto bis in den Klassensaal bringen würden. Die Bürgermeisterin betonte, dass regelmäßig Verkehrskontrollen stattfinden. Uneinsichtige Eltern seien allerdings im Rathaus vorstellig geworden, um sich über Strafzettel zu beschweren.
Umstrittener Häuserkauf. In Zusammenhang mit dem Campus steht der Erwerb des Hauses Nummer 1 in der Rue Tajel. Es soll von der Kommune gekauft und abgerissen werden. Erneut brachte die Opposition ihre Sicht der Dinge vor. Laut Carlo Neu (CSV) ist der Kaufpreis zu hoch. Man sollte die Menschen, die darin wohnen, dort wohnen lassen. Ähnlich hatte sich zuvor Sven Schaul (IVB) geäußert. Er sprach von einem bitteren Bonbon, das der Schöffenrat dem Gemeinderat zu schlucken gebe. Das Gebäude habe laut Expertenschätzung einen Wert von rund 700 000 Euro, so Schaul. Die Gemeinde kauft es für über eine Million Euro. Bei-Roller verteidigte das Vorhaben und sprach von einem intergenerationellen Projekt, das vorgestellt werde, wenn der Zeitpunkt gekommen sei.
Grousse Contournement. Rat Sven Schaul brachte die Umgehung von Dippach zur Sprache. Er bezog sich auf die rezente LW-Berichterstattung (siehe Ausgabe von gestern) und fragte, warum die Gemeinde ihr Vorkaufsrecht für eine Baumschule bei Dippach nicht genutzt habe. Der Chef der technischen Dienste, Serge Tanson, erklärte, dass es hier kein Vorkaufsrecht gebe. Er bestätigte damit Aussagen der Bürgermeisterin im LW vom 2. Oktober. Schaul schloss daraus, dass der Schöffenrat von der Verkaufsabsicht des Inhabers der Baumschule gewusst hatte. Er sprach von einer verpassten Chance, unter anderem, weil der Kauf des Grundstücks den Bau einer Nordvariante der Umgehung von Dippach ermöglicht hätte. Schöffe Philippe Meyers (LSAP) verwies auf die Aussagen von Minister François Bausch im LW von gestern. Der hatte ein Ende der Planungen für 2030 in Aussicht gestellt. Solange es keine feste Trasse
gäbe, mache ein Grundstückskauf keinen Sinn, so Meyers.
Neuer Supermarkt. Am Rande der Diskussion um ein Reglement für das neue Einkaufszentrum bei der Feuerwehrkaserne an der Dreikantonstraße war zu erfahren, dass dort ein neuer Supermarkt der Kette Delhaize eröffnen wird.
PAP Op der Kescht. Neun Einfamilienhäuser und ein Zweifamilienhaus werden an der Ecke der Dreikantonstraße mit der Rue de Dippach in Bettingen, am Ort Op der Kescht, errichtet. Der Plan d’aménagement particulier (PAP) wurde einstimmig genehmigt.
Umweltschutz. Mehrere Konventionen mit Privatpersonen wurden einstimmig angenommen, in denen Grundbesitzer finanziell ermutigt werden, Obstwiesen oder Mähwiesen zu erhalten. Schöffe Max Hahn (DP) sagte, es handele sich um aktiven Umweltschutz, der oft in der Öffentlichkeit nicht ausreichend zur Kenntnis genommen werde.
Auffangbecken. Gemeinsam mit der Gemeinde Reckingen/Mess wird ein Regenwasserbecken gebaut. Die Räte stimmten einem Aufteilungsschlüssel für die Kosten in Höhe von 8,6 Millionen Euro zu. Das Projekt selbst wird in einer späteren Sitzung vorgestellt. L.E.