Auflösung, Fusion oder ruhen lassen?
Briefmarkensammler vor einer schwierigen Entscheidung
Esch/Alzette. In einem Schreiben an die Mitglieder des Cercle philatélique haben die vier verbliebenen Vorstandsmitglieder des Escher Vereins – Josy Koppes in seiner Eigenschaft als Präsident, Sekretär und Kassierer sowie die Beisitzenden Maisy Koppes, Marcel André und Willy Bruns – aus Altersgründen ihre Rücktritte aus dem Vorstand erklärt. Ausgangspunkt war der angekündigte Rücktritt von Josy Koppes.
In einer außergewöhnlichen Jahreshauptversammlung bezog Koppes vor einigen Tagen Stellung zu diesem Schreiben und stellte eine etwaige Vereinsauflösung
in den Raum. Allerdings seien nicht genug Mitglieder vorhanden, um eine rechtskräftige Entscheidung zu treffen. Hierzu bedürfe es der Anwesenheit einer Zweidrittelmehrheit aller Vereinsmitglieder. Dann lud der Präsident bereits im Vorfeld zu einer zweiten außerordentlichen Generalversammlung ein, um eine endgültige Entscheidung zu treffen. Dann bedarf es bei einer Abstimmung lediglich einer einfachen Mehrheit der anwesenden Mitglieder. Die Einladungsschreiben seien bereits in der Vorbereitung.
Ein Vereinsmitglied habe jedoch bereits im Vorfeld eine Fusion
mit einem philatelistischen Verein aus einer Nachbargemeinde in den Raum gestellt. Bedauerlicherweise weilte dieses Mitglied aber am Versammlungstag ferienhalber im Ausland.
Der Vorschlag zur Vereinsauflösung war gar nicht nach dem Geschmack von Kulturschöffe Pim Knaff. Er riet von diesem Schritt ab und schlug im Gegenzug vor, die Aktivitäten des Traditionsvereins ruhen zu lassen. Dies, zumindest bis 2024, dem Jahr des 100-jährigen Vereinsjubiläums. Eine weitere Möglichkeit bestünde in der Bildung eines neuen Vorstands um das vorhin zitierte Vereinsmitglied.
In seinem Rückblick auf das letzte Vereinsjahr erinnerte der Vorsitzende an den Rücktritt von Sekretärin Romaine Hendel. Die seltenen Monatsversammlungen waren mäßig besucht. Laut Vereinssatzungen müssten dem Vorstand fünf Mitglieder angehören.
Als ein trauriges Jahr für die Philatelie bezeichnete der Präsident der Fédération des Sociétés philatéliques luxembourgeoises, Jos Wolff, das Jahr 2020. Wegen des Lockdowns wurde der Nationalkongress auf das nächste Jahr verlegt.
Der Ettelbrücker Verein habe vor Kurzem zu einer ersten Ausstellung nach dem Lockdown eingeladen, so Wolff weiter. pm