Voll auf Angriff
Die Luxemburger Offensive hat gegen Zypern endlich gezeigt, wie effizient sie vor dem gegnerischen Tor sein kann. Darauf hatten wir lange vergeblich gehofft, denn zuvor war der Mannschaft in diesem Herbst noch kein selbst herausgespielter Treffer gelungen. Danel Sinani nutzte seine Chancen erstmals auch in der Nationalmannschaft so eiskalt wie in der Europa League mit Düdelingen. Es wäre ihm zu wünschen, dass der Knoten nun geplatzt ist.
Alle offensiven Akteure spielten eine sehr gute erste Halbzeit, die ganze Mannschaft überzeugte mit ihrem Umschaltspiel. Dass die Luxemburger in der zweiten Halbzeit in der Offensive so stark nachließen, wurde mit Müdigkeit begründet. Doch das würde ich nur verstehen, wenn die Form bei dem ein oder anderen nach 70 oder 80 Minuten abgefallen wäre. Weshalb man schon zu Beginn der zweiten Hälfte so blutleer agierte, war unverständlich. Wir reden hier von Profis und die können nicht schon nach 45 Minuten physisch am Ende sein.
Die bevorstehende Auswärtspartie in Montenegro ist für mich das Entscheidungsspiel. Wenn Luxemburg nicht gewinnt, müsste man danach auf zwei Ausrutscher der Montenegriner hoffen, was sehr unwahrscheinlich ist. Auch ein Unentschieden reicht nicht. Die Mannschaft sollte von Anfang an voll auf Angriff spielen und die Entscheidung in der Offensive suchen. Sie hat im Hinspiel im September gezeigt, dass sie dem Gegner hinsichtlich des Spielrhythmus und der Schnelligkeit überlegen war. Nun muss sie mit demselben Drang nach vorne spielen. Wenn Luxemburg es schafft, in Führung zu gehen, dürfte Montenegro Schwierigkeiten haben, ins Spiel zurückzufinden.
Es ist schön, dass wir auch mal in einer Position sind, in der wir mitfiebern können.
Ich freue mich auf diese Begegnung. Viele andere Luxemburger Fußballfans auch, glaube ich. Es wird spannend. Und es ist schön, dass wir auch mal in einer Position sind, in der wir mitfiebern können, weil wir tatsächlich etwas erreichen können. Dass Luxemburg im Hinspiel vom Schiedsrichter benachteiligt wurde, sollte meiner Meinung nach nicht mehr als Entschuldigung angeführt werden. Zwar hatte der Elfmeter gegen in der Nachspielzeit zum 0:1 geführt, doch vorausgegangen war ein Fehler des Torhüters. Fehlentscheidungen wie der Platzverweis gegen Christopher Martins können immer wieder passieren. Aber die Luxemburger müssen mit eigenen Toren verhindern, dass sie dann am Ende mit leeren Händen dastehen.