Das Bollwerk kehrt zurück
Montenegro kann wieder auf Abwehrstar Stefan Savic zählen
Ein Turm in der Schlacht kann der Schlüssel zum Sieg sein. Für Montenegros Fußball-Nationalmannschaft bedeutet das: Mit Abwehrchef Stefan Savic sind die Chancen auf einen Erfolg gegen Luxemburg am vierten Spieltag der Nations League deutlich größer als ohne den Spieler des spanischen Spitzenclubs Atletico Madrid.
Es kommt Trainer Faruk Hadzibegic also gerade recht, dass sein wichtigster Defensivmann nach Gelbsperre für die heutige Partie in Podgorica (20.45 Uhr) wieder zur Verfügung steht. „Er hat Autorität, Führungsqualitäten und bedeutet der Mannschaft viel“, sagte der Coach vor dem vergangenen Gruppenspiel gegen Aserbaidschan, das Montenegro am Samstag auch ohne den 29-Jährigen mit 2:0 gewann.
Weltklasse in Madrid
Savic, der bereits am vergangenen Mittwoch bei Montenegros Testspiel gegen Lettland (1:1) nicht mitgespielt hatte, steht gemeinsam mit Kapitän Stevan Jovetic auf Rang drei der Spielerrangliste mit den meisten Länderspielen (je 54 Einsätze). Unangefochten an der Spitze thront Mittelstürmer Fatos Beqiraj (72), der gegen das Großherzogtum ebenfalls im Kader steht.
Der Stellenwert des Abwehrchefs bemisst sich nicht allein an seinen Leistungen im Nationaldress.
Stefan Savic soll Montenegros Defensive führen.
Bei Atletico agiert Savic seit vielen Jahren auf allerhöchstem Niveau. Der 1,88 m große Innenverteidiger spielt seit 2015 bei den Rojiblancos. Er gewann mit dem Team die Europa League, wurde zwei Mal spanischer Vizemeister und stand im Champions-LeagueFinale. Für Luxemburgs Nationaltrainer Luc Holtz ist das ein klarer Vorteil: „Gerson Rodrigues spielt jetzt in der Champions League, Stefan Savic war schon im Finale. Das ist ein Unterschied.“
Wie viele großgewachsene Defensivspieler hat auch Savic seine Stärken im Luftkampf. Der 29-Jährige lässt sich nicht gerne auf Laufduelle ein, sondern löst brenzlige Situationen mit gutem Stellungsspiel. In der Nationalmannschaft traf Savic außerdem bereits fünf
Mal ins gegnerische Tor. Die Gelbsperre für das Spiel gegen Aserbaidschan holte sich Savic Anfang September in Luxemburg ab. Bei Montenegros glücklichem 1:0 im Stade Josy Barthel war er nicht nur Abräumer im Strafraum, sondern mit 85 Ballkontakten (Nesbojsa Kosovic hatte als Zweiter dieser Statistik nur 54) auch Dreh- und Angelpunkt im Spiel der Gäste.
„Wir haben das wichtigste Spiel der Gruppe vor uns“, sagte Savic gestern der Zeitung „Vijesti“. Dass Luxemburg im Hinspiel die bessere Mannschaft war, räumt er ein: „Sie waren uns in großen Teilen des Spiels überlegen und haben auszunutzen versucht, dass wir körperlich nicht bereit waren. Jetzt sieht es anders aus, weil wir besser vorbereitet sind.“