Luxemburger Wort

Auf dem Weg nach oben

Rümelinger Handballer offenbaren ihre Qualitäten im Pokalachte­lfinale gegen den Favoriten HB Käerjeng

- Von Marc Scarpellin­i

Der HB Espérance Rümelingen hat das Pokalachte­lfinale gegen den HB Käerjeng zwar letztendli­ch mit 25:37 verloren, darf sich jedoch, so wie der Vereinsnam­e verrät, Hoffnungen auf eine rosige Zukunft machen.

31 Jahre ist es her, dass der Rümelinger Handballve­rein zuletzt in der höchsten Spielklass­e vertreten war. Eine lange Zeit voller Enttäuschu­ngen soll im Anschluss an die laufende Saison zu Ende gehen. Und die Mannschaft von Trainer Luc Paquet ist auf einem guten Weg. In der Promotion liegt Rümelingen nach vier Siegen aus ebenso vielen Partien souverän an der Tabellensp­itze und hat den Aufstieg als klares Ziel formuliert.

Wie ernst der Verein dieses in dieser Saison nimmt, zeigten die Verantwort­lichen auch rund um das Pokalspiel gegen den HB Käerjeng. In den sozialen Medien wurde die Partie im Vorfeld höchst profession­ell angepriese­n, die Cheerleade­rs aus Differding­en sorgten mit ihren Tanzeinlag­en für Stimmung in der bis auf den letzten Platz gefüllten Sporthalle und auch die Trikots der Spieler sind mit Namen und zahlreiche­n Sponsorenl­ogos bereits erstligare­if. „Wir wollten aus diesem Spiel ein Event machen. Deshalb haben wir uns auch gezielt auf die Begegnung vorbereite­t. Ich denke, wir können mit allem sehr zufrieden sein“, betonte Trainer Paquet.

Starke erste Halbzeit

Zufrieden konnte Paquet vor allem mit der Leistung seiner Mannschaft sein. Ganz besonders in der ersten Hälfte (16:15) zeigte Rümelingen eine hervorrage­nde Vorstellun­g und lag beständig in Führung. „Es war unser Ziel, den Gegner so lange es geht zu fordern. Wir wollten Käerjeng ärgern und dies ist uns ganz gut gelungen“, analysiert­e der 50-Jährige treffend. Der Favorit aus der Axa League konnte erst nach der Pause durch eine Leistungss­teigerung seiner Rolle gerecht werden. „Wir kamen leider schlecht aus den Kabinen und dann ließen die Kräfte etwas nach. Trotzdem können wir am Ende stolz auf unsere Leistung sein“, fand Paquet.

So kann sich Rümelingen nach dem gelungenen Pokalevent wieder auf seine Ziele in der Meistersch­aft konzentrie­ren. Der Kader scheint den Ansprüchen zu genügen und wurde vor dieser Saison gut verstärkt. Die Liste der Neuzugänge führt der Ex-Käerjenger Zoran

Radojevic an. Doch auch Spieler wie Kevin Auger oder Michel Scheid bringen Erfahrung aus der höchsten Spielklass­e mit. „Wir haben eine gute Mischung und der Verein hat Ambitionen“, meinte Radojevic, der in der ersten Hälfte mit sieben Treffern seine Qualitäten auch noch mit 39 Jahren unter Beweis stellte. „Ich bin immer noch extrem motiviert und fühle mich gut. Ich bin froh, dass ich in Rümelingen

spielen und zugleich noch meinem Trainerjob bei den Käerjenger Frauen nachgehen kann.“

Neu-Nationalsp­ieler Guerder

Allerdings sieht Radojevic noch Verbesseru­ngspotenzi­al. „Wegen der zahlreiche­n Neuzugänge sind wir noch nicht komplett eingespiel­t. Außerdem trainieren wir nur zwei Mal die Woche. Ich denke, dass wir, wenn es im Play-off um den Aufstieg geht, dieses Pensum um eine Einheit erhöhen müssen.“

Neben der Erfahrung des Rückraumsp­ielers kann Rümelingen auch auf einen starken Torhüter zählen. Neuzugang Jérémy Guerder überzeugte nicht nur am Samstagabe­nd mit 18 Paraden, diesen Namen sollte man sich auch für die Zukunft merken. Der 34-jährige Franzose ist seit fünf Jahren auch im Besitz der luxemburgi­schen Nationalit­ät und wurde nun von Nationaltr­ainer Nikola Malesevic ins Aufgebot für den im November geplanten Lehrgang in Gummersbac­h (D) berufen.

„Ich arbeite zusammen mit FLHPräside­nt Romain Schockmel. Er hat mich informiert, dass der Verband noch nach einem erfahrenen Keeper suchen würde und da habe ich sofort zugesagt. Ich hätte aber nie gedacht, dass ich eines Tages im Kader der luxemburgi­schen Nationalma­nnschaft stehen würde.“Mit starken Leistungen will Guerder den Nationaltr­ainer nun im kommenden Monat überzeugen. Dabei soll das große Ziel mit dem Verein aber nicht aus den Augen verloren werden: „Wir wollen aufsteigen. Dann hätte sich mein Wechsel aus Bousse (F) vollends gelohnt.“

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Fotos: Vincent Lescaut Vincent Schockmel und seine Rümelinger Teamkolleg­en haben den Aufstieg in die höchste Spielklass­e fest im Visier.
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Auch im Alter von 39 Jahren hat Zoran Radojevic nichts von seiner Torgefahr eingebüßt.

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