Künstlerhöhle, die Sechste
Projekt „Bâtiment 4“: Das Kollektiv Cueva lädt zu einer kurzlebigen Ausstellung auf der Brache Esch-Schifflingen ein
Esch/Alzette. Die temporären Kunstinitiativen des Künstlerkollektivs Cueva gehören längst zum kulturellen Geschehen in der Stadt Esch. Fünfmal bereits hat das Escher Künstlerensemble in den vergangenen Jahren alte, leer stehende Gebäude, wenige Wochen vor deren Abriss oder Sanierung, in bunte, artistische Schauplätze verwandelt. Am 13. November folgt die Eröffnung der sechsten und bisher größten kurzlebigen Galerie des Kollektivs. Dies im „Bâtiment 4“auf der Brache Esch-Schifflingen.
Kleine und große Talente
Sage und schreibe 106 Künstler gehen bei der sechsten Ausgabe ans Werk. Das sind fast doppelt so viele wie im vergangenen Jahr bei der Ausstellung „Aal Esch“in einer alten Lagerhalle an der Rue des Jardins im Escher Stadtzentrum. Auch in den Stadtteilen Zaepert, Uecht, Lankelz und dem Quartier3 war das Kollektiv zusammen mit zahlreichen Kreativschaffenden schon aktiv.
„Sowohl bekannten und erfahrenen Künstlern wird im Zuge unserer kurzlebigen Ausstellungen
eine Bühne geboten, um ihre Kunstwerke zu zeigen, als auch jungen, unerfahrenen Talenten. Künstler jeden Alters und mit unterschiedlichen Stilrichtungen werden bei diesen Kunstinitiativen zusammengeführt. Es wird sozusagen eine Plattform geschaffen, die dem Austausch und der Inspiration dient“, erklärt der Escher Künstler und Mitgründer des Kollektivs Cueva, Théid Johanns.
Wie bereits bei den vergangenen Projekten haben auch wieder Schulklassen mitgewirkt. 61 Schulkinder aus der Escher Brill-Schule konnten ihrer Kreativität freien Lauf lassen und einen Teil der Räumlichkeiten im „Bâtiment 4“bemalen. Bei Letzterem handelt es sich um das ehemalige Arbed-Direktionsgebäude, das sich direkt am Eingang der Brache befindet.
Über eine Fläche von 3 000 Quadratmeter verteilt, konnten die Künstler die Räume frei auswählen, in denen sie ihre Kunst zeigen wollen. Ob Installationen, Fotografien, Skulpturen, Malereien, Videoprojektionen
oder Graffiti, es ist von allen Kunstrichtungen etwas dabei.
Einschränkungen wegen Corona
Unter den teilnehmenden Künstlern befinden sich dieses Jahr unter anderem Alain Welter, Laurent Turping, Joelle Daubenfeld, Chiara Dahlem, Eric Mangen und Patricia
Lippert. Am 13. November wird das fertige Gesamtkunstwerk der Öffentlichkeit präsentiert.
„Allerdings bleibt abzuwarten, wie sich die Situation rund um das Corona-Virus entwickelt. Wir werden maximal 100 Leute gleichzeitig in das Gebäude hereinlassen. Das Tragen einer Maske ist obligatorisch“, betont Johanns.
Nach der Ausstellung wird das Gebäude saniert. Anschließend wird dort ein sogenannter „Tierslieu“, ein dritter Ort, geschaffen, an dem Kunst und Kultur im Mittelpunkt stehen. Dies unter anderem hinsichtlich der europäischen Kulturhauptstadt Esch 2022. Zuständig für das Projekt ist die Escher Vereinigung „frEsch“.
Wie bereits bei den vergangenen Projekten des Kollektivs Cueva haben auch Schulkinder sich kreativ austoben können (links). Erfahrene Künstler hingegen setzen auf ausdrucksstarke Kunstobjekte
(rechts).