Schwerer Spagat
Die FLF-Auswahl trifft heute im Testspiel auf Österreich
Die beiden letzten Begegnungen der Nations League sind für die Fußball-Nationalmannschaft die wichtigsten der jüngeren Vergangenheit. Daraus macht FLF-Trainer Luc Holtz kein Geheimnis. „Die zwei Nations-League-Spiele genießen höchste Priorität.“
Bevor sich Laurent Jans und Co. mit Zypern (am Samstag ab 18 Uhr in Nikosia) und Aserbaidschan (am Dienstag ab 20.45 Uhr im Stade Josy Barthel) messen, bestreiten die Luxemburger heute Abend (Anpfiff um 20.30 Uhr) vor heimischer Kulisse ein Testspiel. Zu Gast im hauptstädtischen Stade Josy Barthel ist Österreich, ein ambitioniertes Team, das im kommenden Jahr an der Europameisterschaft teilnehmen wird.
„Für uns könnte es eine sehr schwere Partie werden. Wir werden nicht in Bestbesetzung antreten und Österreich ist uns physisch sicherlich überlegen, zudem stehen viele erfahrene Spieler im gegnerischen Team. Trotzdem wollen wir uns nicht verstecken. Mit der richtigen Einstellung kann man vieles kompensieren“, so Holtz.
Als die FLF-Auswahl im vergangenen Monat vor den beiden Nations-League-Duellen mit Zypern (2:0) und Montenegro (2:1) ein Testspiel absolvierte, schonte Holtz gegen Liechtenstein (1:2) fast alle Leistungsträger. „Österreich ist stärker als Liechtenstein“, weiß der Trainer. Doch auch gegen Österreich sollen einige Nationalspieler die Chance erhalten, sich für die kommenden Aufgaben zu empfehlen.
Spielpraxis sammeln
„Ich möchte von dieser Begegnung profitieren, um einigen Spielern Einsatzzeit zu geben. Die in der BGL Ligue aktiven Spieler haben beispielsweise in den vergangenen Wochen keine Partien absolviert. Wenn man nicht spielt, fehlen einem die Automatismen.“Da dem Nationaltrainer sowohl heute als auch in der Nations League einige Stammkräfte nicht zur Verfügung stehen, sind die Möglichkeiten des 51-Jährigen begrenzt.
Das Tor könnte Ralph Schon hüten, der bereits gegen Liechtenstein ran durfte. Marvin Martins ist eine Option für die rechte Abwehrseite, während in der Innenverteidigung wohl nur einer aus dem Duo Lars Gerson/Vahid Selimovic geschont werden kann.
Dirk Carlson fehlt bei Karlsruhe aktuell die Spielpraxis, weshalb Holtz die Gelegenheit nutzen möchte, um dem Linksverteidiger von Beginn an aufs Feld zu schicken. „Selbst wenn ich zuletzt nicht viel gespielt habe, hielt ich mich fit. Ich wollte mein Grundlevel bewahren, um bereit für die Nationalmannschaft
zu sein“, erklärt Carlson, der hoch motiviert ist. „Wir müssen unseren Job jetzt zu Ende machen. Das beginnt mit dem Spiel gegen Österreich.“
Im Mittelfeld muss das Team auf Olivier Thill und Christopher Martins verzichten. Auf Leandro Barreiro und Aldin Skenderovic warten demnach wohl arbeitsreiche Tage. Gerson Rodrigues, Danel Sinani und Vincent Thill könnten geschont werden. „Es gibt ein bis zwei Spieler, die ich am liebsten gar nicht einsetzen würde. Einige werden vielleicht 20 bis 30 Minuten spielen, andere wiederum eine Halbzeit oder 60 Minuten“, erklärt der FLF-Trainer.
Viele Unbekannten
Dass beim Gegner zahlreiche Schlüsselspieler fehlen, erschwert laut Holtz die Vorbereitung: „Wir wissen weder in welcher Formation, noch mit welchen Spielern Österreich auflaufen wird. Wir konzentrieren uns deshalb vor allem auf unsere eigenen Qualitäten.“
Anders als beim Gegner, der coronabedingt auf einige Akteure verzichten muss, gibt es im Luxemburger Lager bislang keine positiven Tests. Obwohl Begegnungen während der Pandemie mit vielen Strapazen verbunden sind, freut sich Holtz auf das Duell mit Österreich.
„Es geht nicht immer um das Resultat. Wenn das der Fall wäre, hätte ich gegen Liechtenstein eine andere Mannschaft aufs Feld geschickt. Auch jetzt werden nicht die elf Spieler in der Startelf stehen, mit der wir die größten Chancen hätten, gegen Österreich zu gewinnen. Danach haben wir zwei wichtigere Spiele zu bestreiten. Trotzdem verfolgen wir immer die Ambitionen, als Sieger vom Platz zu gehen“, so Holtz.
Lange Serie
Die FLF-Auswahl hat seit über zwei Jahren kein Testspiel mehr gewonnen. Den bis dato letzten Sieg in einem Freundschaftsspiel feierte die Mannschaft am 5. Juni 2018 (1:0 gegen Georgien). Sollten die Luxemburger die letzten beiden Duelle der Nations League für sich entscheiden, können Holtz und seine Schützlinge sicherlich gut damit leben, wenn sie dieser Serie am heutigen Abend noch kein Ende setzen.
Nationalspieler Dirk Carlson steht heute gegen Österreich erneut in der Startelf.
Es gibt ein bis zwei Spieler, die ich am liebsten gar nicht einsetzen würde. Nationaltrainer Luc Holtz
Tim Kips (0/0)
Mathias Olesen (0/0)
Marvin Martins (10/1)
Anthony Moris (31/0)
Enes Mahmutovic (11/0)
Aldin Skenderovic (17/0)
Stefano Bensi (52/5)
Laurent Jans (68/1)
Ralph Schon (12/0)
Lars Gerson (78/4)
Leandro Barreiro (21/1)
Sébastien Thill (9/1)
Maurice Deville (44/3)
Seid Korac (0/0)
Dirk Carlson (28/0)
Florian Bohnert (17/1)
Mica Pinto (3/0)
Vahid Selimovic (5/1)
Marvin Martins hofft auf einen Einsatz.