Das neue Gesicht des Weißen Hauses
Jennifer Rene Psaki wird Sprecherin des Präsidenten – Joe Biden setzt für sein Kommunikationsteam ausschließlich auf erfahrene Frauen
Washington. Jennifer Rene Psaki (41) führt das erste Kommunikations-Team im Weißen Haus an, in dem ausschließlich Frauen vertreten sind. Und das neue Gesicht des Weißen Hauses ist eine alte Bekannte. Nicht nur in Washington, sondern rund um den Erdball. Das liegt vor allem an ihrer ehemaligen Rolle als Sprecherin des damaligen Außenministers John Kerry, den sie von 2013 an für zwei Jahre lang auf seinen Reisen begleitete. Von dort wechselte Psaki ins Weiße Haus, um Kommunikations-Direktorin Barack Obamas zu werden.
Joe Biden macht die Polit-Veteranin nun zu seiner Sprecherin, die künftig im Briefing-Raum des Weißen Hauses der Öffentlichkeit Rede und Antwort stehen wird. „Direkt und wahrhaftig mit dem amerikanischen Volk zu kommunizieren, ist eine der wichtigsten Aufgaben
des Präsidenten“, schuf Biden bei der Berufung Psakis einen klaren Kontrast zu Donald Trumps Sprecherin Kayleigh McEnany.
Die war einmal mit dem Versprechen angetreten, „niemals zu lügen“. Tatsächlich sagte McEnany bei ihren gelegentlichen Auftritten in dem beengten Raum selten die Wahrheit. Stattdessen vermischte sie ihre eigentliche Aufgabe als Sprecherin der Regierung regelmäßig mit der einer Wahlkämpferin.
Psaki erklärte, sie werde daran arbeiten, „das Vertrauen des amerikanischen Volkes“in die Informationen aus dem Weißen Haus wiederherzustellen. Die in Stamford im US-Bundesstaat Connecticut zur Welt gekommene Tochter griechisch- und polnischstämmiger Einwanderer ließ es zunächst offen, ob die unter Trump abgeschafften täglichen Pressekonferenzen
Jen Psaki soll unter Joe Biden das Amt der Regierungssprecherin bekleiden.
in der Mittagszeit zurückkehren werden.
Regelmäßig und häufig werden sie gewiss sein, versichert Minyon Moore, die im Übergangsteam Bidens an der Auswahl des Kommunikationsteams beteiligt war. „Wenn sie ans Mikrofon tritt, kehrt nicht nur Würde zurück, sondern auch Transparenz und Ehrlichkeit.“
Geschichten über Biden stärker weiblich geprägt
In ihrer neuen Rolle arbeitet sie eng mit Kate Bedingfield (39) zusammen, die im Wahlkampf die Kommunikation für Biden organisiert hat und dies künftig im Weißen Haus fortsetzen wird. Aufgerundet wird das Frauenteam durch Karine Jean Pierre, die von der liberalen Organisation MoveOn.org als Stellvertreterin Psakis ins Weiße Haus wechselt und Pili Tobar, die von der Einwanderer-Lobby „America’s Voice“kommt und künftig Bedingfield vertreten wird.
„Das ist ein starkes Team, das eng zusammenarbeiten wird“, sagt Anita Dunn, eine andere Wahlkampf-Veteranin, die mit Psaki seit ihrer gemeinsamen Zeit als Mitarbeiterinnen Obamas befreundet ist. Dank der starken Frauenpräsenz würden Geschichten über Biden in den Medien künftig immer auch aus weiblicher Perspektive beeinflusst. „Mindestens ein Zitat wird von einer Frau kommen“, sagt Dunn.
Die künftige Sprecherin des Weißen Hauses will auch ihre Erfahrung als zweifache Mutter mit in den neuen Job einbringen. Vor ihrer Rückkehr in die Politik arbeitete Psaki als politische Analystin für CNN und die Denkfabrik „Carnegie Endowment for International Peace“in Washington. tsp