Optimismus und Zuversicht trotz Corona
In der Gemeinde Schüttringen steigen die Personalkosten im Budgetentwurf 2021 um 32 Prozent
Schüttringen. Die Majoritätsparteien von Schëtter Bierger, LSAP und Déi Gréng wollen auch in schwierigen Coronazeiten an ihrem Fahrplan festhalten. Im Budgetentwurf 2021 stehen 25,4 Millionen Euro Gesamteinnahmen 32,6 Millionen Euro Ausgaben gegenüber. Die Zukunftsprojekte sollen kontinuierlich weiterentwickelt werden.
Dabei zeichnet das „Budget der Kontinuität“die vielfältigen Herausforderungen der politischen Führung in einer aufstrebenden Gemeinde auf. Dies spiegelte sich in der Analyse von Bürgermeister Jean-Paul Jost (Schëtter Bierger) wider. Der Tenor war positiv.
Der berichtigte Haushalt 2020 hielt fest, dass in den Covid-19-Monaten sogar mit einem Jahresüberschuss von 7,5 Millionen Euro zu rechnen ist. Einziger Wermutstropfen sind die spürbaren Minuseinnahmen bei Gewerbesteuer und Fonds de dotation globale von 2,8 Millionen Euro. Allerdings hat die Gemeinde keine Schulden und eine Kreditaufnahme ist nicht vorgesehen.
Um den zahlreichen Aufgaben und Vorhaben gerecht zu werden, wird neben den finanziellen Mitteln und Infrastrukturen auch ein Team kompetenter Mitarbeiter gebraucht. Die Personalkosten für die 40 Beamten und Arbeiter steigen auf 32,16 Prozent der ordentlichen Ausgaben.
Wohnhaus erworben
Insoweit die Mittel nicht durch Pflichtaufgaben verplant sind, zeichnet der Entwurf in den außerordentlichen Ausgaben strategische Schwerpunkte auf, die in die Zukunft der Jugend investieren und vorwiegend neue Mobilitäts-, Infrastruktur- und Umweltkonzepte definieren. Das Budget 2021 erwirtschaftet einen Überschuss von 284 227,01 Euro. Die Debatte und Abstimmung des Haushaltes 2021 wird am 9. Dezember erfolgen.
Interne Mehrjahresplanung. Für die anstehenden Großprojekte wurde bis zum Jahre 2025 ein Investitionsplan aufgestellt, der von Ausgaben in Höhe von 82,9 Millionen Euro spricht und lediglich nur mit 31 Millionen Euro Einnahmen rechnet. Es bleiben 51,4 Millionen Euro, um den Finanzbedarf zu decken. Die Gemeinde ist schuldenfrei. Der Schöffenrat wird aber wohl nicht um Leistungseinbußen oder eine Anleihe herumkommen.
Waldwirtschaft 2021. Wie in den Nachbargemeinden sind auch in dem 226 Hektar großen Waldbestand
Schüttringen will vor allem in die Jugend investieren.
der Gemeinde Schüttringen viele Bäume vom Borkenkäfer befallen. Buchen leiden besonders durch starke Trockenheit an nicht geeigneten Standorten. Sorgen bereiten invasive Pflanzen wie der Riesenbärenklau oder der japanische Knöterich sowie die sich stark verbreitenden Eichenprozessionsspringer. Revierförster Pit Lacour will wenige Neupflanzungen angehen und eine verstärkte Verjüngung durch die Natur anstreben. Für 2021 sieht der Forstplan Investitionen von 337 500 Euro bei Einnahmen von 165 500 Euro vor.
Immobilien. Mit einem Kostenaufwand von 870 000 Euro erwirbt die Gemeinde ein Wohnhaus auf einem Terrain von 5,97 Ar in Münsbach. Rat Jean-Pierre Kauffmann (DP) erinnert daran, das dieses Haus zeitweilig als Molkerei, Milchsammelplatz und Baumarkt diente. In einer schriftlichen Anfrage erkundigt sich die DP nach dem zukünftigen Erscheinungsbild der Hauptstraßen in Schüttringen und Münsbach. Die viereckigen Wohnblöcke, die anstelle der jetzigen Einfamilienhäuser gebaut werden, würden sich negativ auf die Silhouette und Charakter der Dorfstraße auswirken, betonte DP-Rat Nicolas Welsch, wohlwissend, dass die Promotoren das größtmögliche Volumen an Wohneinheiten anstreben. Er verwies auf die politische Verantwortung der gewählten Räte für die Ortsgestaltung. Auch Bürgermeister Jean-Paul Jost sprach von gemischten Gefühlen bei den ästhetisch und architektonisch wenig überzeugenden Bauten. c.k.