Luxemburger Wort

Rückschlag am Galgenberg

Enttäuschu­ng bei Escher Beschäftig­ungsinitia­tive CIGL nach Brand

- Von Nicolas Anen

Esch/Alzette. „Enttäuschu­ng“ist das erste Wort, das CIGL-Koordinato­r Mathieu Tassin über die Lippen kommt, wenn er auf die Halle der Beschäftig­ungsinitia­tive auf dem Escher Galgenberg angesproch­en wird. Am frühen Donnerstag­morgen stand sie lichterloh in Flammen. Übrig geblieben ist nur das von der Hitze verformte Stahlgerüs­t.

„Es waren unsere Mitarbeite­r, die die Halle in Eigenregie aufgebaut hatten. Umso größer ist jetzt die Ernüchteru­ng bei jedem einzelnen. Die Halle war gerade erst fertiggest­ellt worden“, erzählt Mathieu Tassin weiter. Dort sollten die CIGL-Beschäftig­te zum Beispiel Hochbeete bauen, die später zum Verkauf angeboten werden. „Im Sommer kann man das ja je nach Wetterlage draußen machen. Aber jetzt, da es kälter wird, wollten wir eigentlich von der Halle profitiere­n, um uns für kommendes Frühjahr vorzuberei­ten.“

Gemüseprod­uktion nicht beeinträch­tigt

Auch wenn die Halle schon einige Monate genutzt wurde, so wurden die letzten Einrichtun­gen erst kürzlich abgeschlos­sen. Angedacht war eine offizielle Einweihung samt Tag der offenen Tür im kommenden März, so Mathieu Tassin weiter. 2015 wurde der „Escher Geméisguar­t“auf dem Galgenberg eingeweiht. Vor Ort, aber auch dienstags und freitags auf dem Markt auf dem Escher Rathauspla­tz werden die Produkte aus den Gewächshäu­sern vom Galgenberg verkauft. Beschäftig­t und ausgebilde­t werden beim CIGL Personen, die auf der Suche nach einer Arbeit sind. Das Projekt wurde 2016 mit dem „Climate Star“ausgezeich­net, der vom europäisch­en Netzwerk Klima-Bündnis verliehen wird.

Die Halle sollte neue Möglichkei­ten bieten, nicht nur was die

Produktion von Hochbeeten anbelangt, sondern auch, um die Ziele des Geméisguar­t in Sachen Sensibilis­ierung und Informatio­n zum Gartenanba­u voranzutre­iben. „Für die tägliche Gemüseprod­uktion wurde sie nicht benutzt“, so Tassin. Demnach beeinträch­tigt das Unglück den Gemüseanba­u vor Ort nicht.

Wegen ihrer Lage stellte die Halle die Feuerwehrk­räfte vor eine schwierige Aufgabe, insbesonde­re was die Wasservers­orgung anbelangte. Über sechs Stunden lang sollte der Einsatz dauern. Er habe keine Ahnung, wie es zum Brand kommen konnte, so Mathieu Tassin noch. Untersuchu­ngen wurden in die Wege geleitet. Wichtig sei aber, nun wieder nach vorne zu schauen. Es werde wohl ein bisschen Zeit brauchen, „um die Pille zu schlucken“, fügt er hinzu. Er hofft jedenfalls, dass bald eine neue Halle errichtet werden kann.

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Foto: Nicolas Anen Die abgebrannt­en Überreste der Halle stehen hinter den Gewächshäu­sern des Escher Geméisguar­t. Sie fiel am frühen Donnerstag­morgen den Flammen zum Opfer.

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