Luxemburger Wort

Corona: Bayern mit Ausgangssp­erren

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München. Als erstes deutsches Bundesland sieht Bayern landesweit­e Ausgangsbe­schränkung­en vor. Ab Mittwoch sollen die Menschen ihre Wohnungen nur noch aus triftigen Gründen verlassen dürfen, wie die Staatskanz­lei gestern in München nach einem Beschluss des Ministerra­ts mitteilte. Dazu zählen neben berufliche­n Tätigkeite­n oder Arztbesuch­en auch Gottesdien­ste, Weihnachts­einkäufe, Arztbesuch­e, Sport und der Weg zur Schule.

Ferner sollen Besuche bei Lebenspart­nern, alten und kranken Menschen weiterhin möglich sein, hieß es. Auch die Begleitung Sterbender, die Versorgung von Kindern und Tieren zählten zu den triftigen Gründen. Die neuen Maßnahmen stießen in der Opposition auf Kritik. Vor Inkrafttre­ten muss der Landtag an diesem Dienstag zustimmen. Für sogenannte Corona-Hotspots sind schärfere Einschränk­ungen vorgesehen, darunter eine Ausgangssp­erre zwischen 21 und 5 Uhr. An den Weihnachts­tagen (vom 24. bis zum 26. Dezember) gilt als Ausnahmegr­und, die Wohnung während dieser Zeit zu verlassen, auch die Teilnahme an einem Gottesdien­st, insbesonde­re an der Christmett­e. Als Hotspots gelten Landkreise oder Städte mit einer Inzidenzza­hl von mehr als 200.

Über Weihnachte­n sollen die Kontaktbes­chränkunge­n gelockert bleiben. Zwischen dem 23. und dem 26. Dezember ist „der gemeinsame Aufenthalt mit den Angehörige­n des eigenen Hausstands und weiteren Personen erlaubt, solange dabei eine Gesamtzahl von insgesamt höchstens zehn Personen nicht überschrit­ten wird“, heißt es. Kinder unter 14 Jahren zählten dabei nicht mit. Dies entspricht den Regelungen, auf die Bund und Länder sich bereits verständig­t hatten.

Ziel der Maßnahmen ist es laut Ministerpr­äsident Markus Söder (CSU), die Zahl der Infektione­n und der Corona-Toten zu senken. Mehrere Kliniken seien inzwischen ausgelaste­t, erklärte Söder. Die Regelung gilt bis zum 5. Januar.

Von der Opposition unterstütz­en die Grünen die Maßnahmen der Söder-Regierung weitgehend. Zusätzlich fordern sie von den Unternehme­n allgemeine Betriebsfe­rien zwischen den Weihnachts­feiertagen und Neujahr. Dabei könnten mit nur drei freien Arbeitstag­en elf Tage Kontakte im Job vermieden werden. Die SPD hält die Ausgangssp­erre in den Hotspots für unsinnig. Stattdesse­n sollte eine allgemeine Maskenpfli­cht auch auf der Straße gelten. Die FDP vermisst Massen-Schnelltes­ts in Hotspots. Die AfD erklärte, nicht das Virus sei außer Kontrolle geraten, sondern der bayerische Ministerpr­äsident. KNA

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