Bodenlandung
Das 1:3 gegen Paris SG in der Ligue 1 beendet Montpelliers Traum von der Tabellenspitze
Laurent Nicollin ist der Sohn seines Vaters, das sieht und hört man auf den ersten Blick: die gleiche stattliche Figur, den gleichen Hang zur deutlichen, manchmal etwas vulgären Wortwahl: „Wenn sie alle bereit sind, ihren Ar… zu bewegen, sind sie zu großartigen Leistungen in der Lage“, sagte der 47Jährige vor Saisonbeginn in einem
1. Paris SG 2. Lille 3. Marseille 4. Lyon 5. Monaco 6. Montpellier 7. Angers 8. Lens 9. Rennes 10. Bordeaux 11. Nice 12. Brest 13. Metz 14. Nantes 15. St-Etienne 16. Nîmes 17. Strasbourg 18. Reims 19. Lorient 20. Dijon
13 13 11 12 13 13 13 12 13 13 12 13 12 13 13 13 13 13 13 13
9 7 7 6 7 7 7 6 5 5 5 6 4 3 3 3 3 2 2 1
1 5 3 5 2 2 1 3 4 4 3 0 4 4 3 2 1 4 2 5
3 1 1 1 4 4 5 3 4 4 4 7 4 6 7 8 9 7 9 7
33:9 24:9 17:9 21:10 24:18 22:19 20:22 19:18 19:18 13:13 16:15 21:24 12:11 14:22 12:20 11:24 18:24 16:22 12:24 8:21
28 26 24 23 23 23 22 21 19 19 18 18 16 13 12 11 10 10 8 8 über Twitter verbreiteten Interview über die Spieler des Montpellier HSC – seine Spieler. Denn Nicollin trat nach dem Tod seines Vaters vor drei Jahren nicht nur dessen Nachfolge an der Spitze der in Montpellier beheimateten Groupe Nicollin an, einem der führenden französischen Anbieter für Dienstleistungen in den Bereichen Müllverwertung und Gebäudereinigung – sondern auch als Präsident und Mehrheitseigentümer des örtlichen Fußballclubs.
Als Unternehmer weiß Nicollin, dass man manchmal zuerst investieren muss, um später erfolgreich zu sein. So stattete er seinen Verein im Sommer mit einem von 40 auf 54MillionenEuro angehobenen Budget aus, das ein strukturelles Defizit von bis zu 15 Millionen vorsieht. Ein mutiges Signal in diesen Pandemiezeiten, die dem Fußball generell sinkende Einnahmen beschert.
Der Traum von Europa
Mit dem zusätzlichen Geld wurde in erster Linie der Kader verstärkt: Aus Basel kam Torhüter Jonas Omlin und der englische Mittelstürmer Stephy Mavididi wechselte
Montpelliers Coach Michel Der Zakarian kann auf einen erfahrenen Kader vertrauen.
aus der Reservemannschaft von Juventus Turin in die französische Hafenstadt am Mittelmeer. Für beide überwies Nicollin jeweils sechs Millionen Euro. Da zudem alle Leistungsträger an Bord blieben, kann Trainer Michel Der Zakarian auf einen ebenso breiten wie erfahrenen Kader zurückgreifen. Der soll sich, so erklärte Nicollin in besagtem Interview, möglichst für die Gruppenphase der Europa League qualifizieren, „das wünsche ich mir von Herzen“. Schon in der vergangenen, coronabedingt verkürzten Spielzeit verpasste man als Tabellenachter dieses Ziel nur um ein winziges Pünktchen.
Eine Nummer zu groß
In dieser Saison sieht es so aus, als könnten die Spieler den Wunsch ihres Präsidenten erfüllen: Am Samstag empfing Montpellier den Meister aus Paris nach einer Serie von vier Erfolgen am Stück als Tabellenfünfter, bei einem Sieg winkte den Südfranzosen sogar der Thron der Ligue 1. Allein, das Starensemble aus der Hauptstadt war an diesem Tag eine Nummer zu groß, obwohl Trainer Thomas Tuchel in Marquinhos, Florenzi, Mbappé, Verratti, Neymar und Kimpembé gleich sechs Stammkräfte schonte. Mit 1:3 mussten sich die Gastgeber am Ende geschlagen geben. Vielleicht träumte so mancher von ihnen insgeheim davon, den Coup von 2012 zu wiederholen, als der Klub überraschend und erstmals Meister wurde. Doch wie hatte Nicollin in seiner direkten Art vor der Saison prognostiziert? „Wir müssen bescheiden bleiben, sonst haut es uns auf die Fresse.“ 41.' Mavididi 53.' David 65.' Yazici 84.' Ben Arfa 10.' Fulgini
90. + 6.' Capelle
0:2 0:2 1:3 2:1 1:0 0:4 2:0 0:0 0:0 57.' Benedetto 84.' Germain 28.' Kalimuendo-Muinga 78.' Ganago 33.' Dagba 77.' Kean 90. + 1. Mbappe 90.' Pellegri 16.' Liénard (Elfm.) 34.' Diallo 78.' Ajorque (Elfm.) 83.' Zohi