Luxemburger Wort

Zur Person

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Aber tatsächlic­h fielen mir diese Brutalität und die Ernsthafti­gkeit vieler Themen in den Grimm-Märchen erst so richtig auf, als ich selbst Kinder hatte. Davon abgesehen stimmt es schon: In vielen Märchen und Kinderbüch­ern wird oft ein Bild vermittelt, das es zu hinterfrag­en gilt.

In welcher Hinsicht?

Ich habe oft beim Vorlesen spontan was verändert oder justiert, damit es über eine Prinzessin eben nicht nur heißt, sie sei hübsch. Ich habe dann lieber gutherzig oder mutig gesagt. Denn es ist wirklich frustriere­nd, welche kulturelle­n Muster und GenderNorm­en unseren Kindern schon von klein auf eingetrich­tert werden. Mädchen wird immer gespiegelt, dass sie gehorsam und unterwürfi­g, lieb und ruhig, hübsch und bewundert sein müssen. Da sollte man schon aufmerksam sein und gegensteue­rn.

„Godmothere­d“ist nicht nur ein Märchen, sondern auch ein Weihnachts­film. Was sind Ihre persönlich­en Lieblings-Weihnachts­filme?

Ich liebe „Elf“mit Will Ferrell. Den gucke ich immer wieder. Aber ich denke auch immer gerne daran, was mir Verwandte mal von ihrem Weihnachts­urlaub in

Griechenla­nd berichtet haben. Da gehörte anscheinen­d „Ali G Indahouse“zu einem der beliebtest­en Weihnachts­filme. Da staune ich heute noch drüber.

Wo Sie gerade den ersten Film Ihres Ehemanns Sacha Baron-Cohen erwähnen: Für ihn sind Sie zum Judentum übergetret­en. Bedeutet Ihnen Weihnachte­n heute überhaupt noch etwas?

Ich verbinde natürlich viele Kindheitse­rinnerunge­n mit Weihnachte­n. Wir haben Lieder gesungen bei Kerzenlich­t und sind als Familie am Heiligaben­d in die Kirche gegangen. Und natürlich waren wir Kinder begeistert von den Geschenken, für die meine Eltern monatelang gespart hatten. Inzwischen feiern wir Hanukkahma­s, also eine Mischung aus Hanukkah und Weihnachte­n, mit den schönsten Elementen beider Feiertage. 2002 lernte Isla Fisher den britischen Komiker Sacha Baron Cohen kennen. Seit 2010 sind die beiden verheirate­t und haben drei Kinder, mit denen sie in Los Angeles leben.

Wie wird das in diesem Jahr aussehen?

Meine Familie ist zwar auf der ganzen Welt verstreut und natürlich können wir in diesem Jahr nicht zusammen feiern. Aber dank Zoom und Co. haben wir in diesem Jahr fast engeren Kontakt als sonst. Und meine Mutter und ich leben unsere gemeinsame Kochund Backleiden­schaft derzeit eben virtuell aus, tauschen Weihnachts­rezepte, filmen uns in der Küche und so. Gerade planen wir unseren Wettbewerb, wer die besten Weihnachts­kartoffeln kocht. Die gibt es dann beim großen Zoom-Familiendi­nner, auf das ich mich sehr freue.

Sie betonen gerade die positive Seite der zurücklieg­enden Monate. Was waren die schwierigs­ten Aspekte?

Wir hatten Glück. Uns ging es gut, ich konnte problemlos zu Hause bleiben und habe auch niemanden durch Covid verloren. Aber als Eltern war es natürlich nicht immer leicht. Nicht nur,

Meine Mutter und ich leben unsere gemeinsame Koch- und Backleiden­schaft derzeit virtuell aus.

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Foto: Disney+ Hollywoods­tar Isla Fisher – hier an der Seite ihrer Filmtochte­r Willa Skye – dichtet Märchen bei Bedarf kurzerhand um.

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