Bob Dylan verkauft Songrechte
Universal Music sichert sich Rechte für mehr als 600 Lieder – Preis offiziell nicht genannt
New York. Bob Dylan hat die Verlagsrechte an allen seinen Songs an den weltgrößten Musikkonzern Universal Music verkauft – und damit schätzungsweise mehr als 300 Millionen Dollar eingenommen. Der Branchenriese selbst nannte am Montag keinen Preis für die mehr als 600 Titel wie „Blowin' in the Wind“, „Knockin' On Heaven's Door“oder „The Times They Are A-Changin'“. Die „New York Times“veröffentlichte aber den geschätzten Wert, während Branchenbeobachter
auf jeden Fall von mehreren hundert Millionen ausgingen.
Die Verlagsrechte haben sich in der Musikbranche insbesondere mit dem Erfolg der StreamingDienste zu einem äußerst wertvollen Gut entwickelt. Ihre Besitzer bekommen unter anderem Geld, wenn die Titel in Filmen oder Werbung verwendet oder von anderen Künstlern aufgenommen werden. In der aktuellen Pandemie erhielten sie zusätzliche Bedeutung
als Einnahmequelle, da für Musiker die Einnahmen aus LiveAuftritte wegfielen.
Das alles löste ein regelrechtes Goldfieber um die Verlagsrechte mit erhöhter Deal-Aktivität aus. So wurden vor kurzem die Rechte am Songkatalog von Taylor Swift Medienberichten zufolge ebenfalls für über 300 Millionen Dollar von Finanzinvestoren gekauft. Es war schon der zweite Verkauf, nachdem sie im vergangenen Jahr zusammen mit ihrer früheren Plattenfirma
den Besitzer wechselten. Da sie keine Kontrolle darüber hatte, nimmt sie ihre Musik aktuell neu auf. Zuvor hatte sie versucht, die Rechte selbst zu kaufen.
Erst vor wenigen Tagen verkaufte auch die Fleetwood-MacSängerin Stevie Nicks den Mehrheitsanteil an ihrem Song-Katalog für geschätzte 100 Millionen Dollar. Schon in der Vergangenheit hatte es Konflikte um wertvolle Songrechte von großen Bands wie die Beatles gegeben. dpa