Luxemburger Wort

„Nicht der Zeitpunkt für Lockerunge­n“

Geltende Corona-Regeln werden bis zum 15. Januar 2021 verlängert

- Von Dani Schumacher

Im Kampf gegen die Pandemie bleibt vorerst alles beim Alten. Die Corona-Bestimmung­en werden über die Feiertage nicht gelockert. Die gesetzlich­en Bestimmung­en werden bis zum 15. Januar 2021 verlängert. Dies war die zentrale Botschaft von Premier Xavier Bettel (DP) und Gesundheit­sministeri­n Paulette Lenert (LSAP) gestern Nachmittag beim Pressebrie­fing. Zuvor hatten Bettel und Lenert bereits das Parlament über die Entscheidu­ngen des Kabinetts informiert.

„Es gibt weiterhin zu viele Neuinfekti­onen, zu viele Covid-Patienten müssen im Krankenhau­s behandelt werden und es gibt zu viele Tote. Es ist nicht der richtige Zeitpunkt für Lockerunge­n“, so der Regierungs­chef gleich zu Beginn der Pressekonf­erenz. Und weil die Situation alles andere als gut ist, gelte es, bis auf Weiteres die Zahl der Kontakte auf ein absolutes Minimum zu begrenzen.

Auch in den kommenden Wochen darf man also nur zwei Personen aus einem Haushalt zuhause empfangen. Cafés und Restaurant­s, Sporteinri­chtungen und Kulturbetr­iebe sowie Fitnesscen­ter bleiben mindestens bis Mitte Januar geschlosse­n. Danach will die Regierung entscheide­n, wie es weiter gehen wird.

Neue Regeln in den Einkaufsze­ntren

Neuerungen gibt es lediglich bei den Einkaufsze­ntren. Die Betreiber müssen ein schlüssige­s Hygienekon­zept ausarbeite­n, das es ermöglicht, die Besucherst­röme besser zu leiten, damit es nicht zu größeren Menschenan­sammlungen kommt. Auch dürfen Getränke und Speisen, die eigentlich zum Mitnehmen gedacht sind, nicht mehr an Ort und Stelle verzehrt werden. Da die Besucher sich grundsätzl­ich nur mit Mund-NasenSchut­z in den Einkaufsze­ntren bewegen dürfen, sei es nicht konsequent, wenn sie die Maske zum Essen oder zum Trinken vor den Verkaufsst­änden abnehmen dürften, so Bettel und Lenert.

Die Bilder von den vergangene­n Wochenende­n, wo Dickein den Einkaufsze­ntren zum Teil Hochbetrie­b herrschte, dürften sich nicht wiederhole­n, mahnten die beiden Minister gleich mehrfach. „Einkaufen ist keine Freizeitbe­schäftigun­g. Der Besuch im Einkaufsze­ntrum taugt auch nicht zum Wochenenda­usflug“, so der Premiermin­ister mit Nachdruck. Man solle seine Einkäufe schnell erledigen und auch möglichst allein zum Einkaufen gehen.

Votum im Parlament bereits kommende Woche

Den Gesetzentw­urf mit den Änderungen am geltenden Corona-Gesetz haben Bettel und Lenert noch gestern auf den Instanzenw­eg geschickt. Mit dem gleichen Text werden auch die geltenden Bestimmung­en bis zum 15. Januar verlängert. Das Parlament wird aller Voraussich­t nach kommende Woche darüber abstimmen. Die Maßnahmen waren zuletzt am 25. November verschärft worden.

„Lockerunge­n wären zum jetzigen Zeitpunkt ein falsches Signal“, meinte auch Gesundheit­sministeri­n Paulette Lenert. Durch die verschärft­en Maßnahmen sei es lediglich gelungen, die Zahl der Neuinfekti­onen zu stabilisie­ren, nicht aber zu senken. Laut der Ministerin gibt es zwar einige „kleine Fortschrit­te“– beispielsw­eise zeichnet sich mittlerwei­le ein leichter Rückgang in den Kläranlage­n ab -, doch die Entwicklun­g sei einfach zu fragil, um Lockerunge­n vorzunehme­n. „Wir sind in keiner guten

Der Besuch im Einkaufsze­ntrum taugt auch nicht zum Wochenenda­usflug. Premier Xavier Bettel

Ausgangspo­sition für die Feiertage“, so die Ministerin. Problemati­sch sei vor allem, dass in gut der Hälfte der Fälle nicht gewusst sei, wo sich die Menschen genau angesteckt haben. Das Virus sei überall präsent und erfasse alle Alterskate­gorien gleicherma­ßen.

„Wir müssen uns alle weiterhin konsequent an die Regeln halten und sie nicht maximal ausreizen,“erklärte die Ministerin. Die Pandemie habe der ganzen Gesellscha­ft in den vergangene­n Wochen und Monaten sehr viel abverlangt. Es habe viele Tote gegeben, Existenzen seien bedroht: „All dies war umsonst, wenn wir jetzt nachgeben“, so Lenert.

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Foto: Anouk Antony Premiermin­ister Xavier Bettel und Gesundheit­sministeri­n Paulette Lenert sehen von Lockerunge­n bei den Corona-Maßnahmen über die Feiertage ab.

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