Einsame Weihnachten
Weihnachten ist unbestritten am schönsten mit Menschen, die man gerne hat. Denn wenn die Nacht am längsten ist, dann ist dieses Fest das Licht im Dunkeln. Es vermittelt Zuflucht und Geborgenheit, und die findet man am besten dort, wo man sich am wohlsten fühlt.
Das kann im engen Kreis der Familie sein, das können aber auch gute Freunde sein, zu denen bei mir mit Sicherheit auch meine Arbeitskollegen gehören. Ich erinnere mich noch sehr gut, wie ich damals Anfang der 2000er-Jahre meine erste Weihnachtszeit im Betrieb erlebt habe. Zur damaligen großen Betriebsweihnachtsfeier
Menschliche Wärme überträgt sich nur schwer digital.
war ich als Student und Praktikant nicht eingeladen. Aber bei meinen Radiokollegen gehörte ich einfach mit dazu. Es gab Süßigkeiten, ich durfte den Baum mit schmücken und ich bekam sogar eine rote Weihnachtsmütze, so wie alle anderen. Doch Radio DNR gibt es nicht mehr und die Menschen von damals sind in alle Winde verstreut. Auch in der Online-Redaktion und später im Lokalen hatte die Weihnachtszeit stets eine besondere Bedeutung. Zwar wurde bei uns üblicherweise nicht, wie in einzelnen anderen Redaktionen, gewichtelt, aber Grund zur Freude gab es trotzdem. Jeder brachte stets ein bisschen Weihnachtsglück von Zuhause mit und ein geselliges Beisammensein war schließlich der krönende Höhepunkt. Im Corona-Winter 2020 ist das alles anders. Seit fast neun Monaten findet der Kontakt zu den Kollegen nur noch über Videokamera statt. Und menschliche Wärme überträgt sich digital dann doch weniger gut. Ohnehin dürfte es schwerfallen, wie auch immer ausgelassen zu feiern, da es liebe Menschen gibt, die eigentlich dazugehören, aber fehlen. Ihren Platz im Herzen werden sie behalten. Steve