Luxemburger Wort

Hilfe und Sicherheit für Opfer

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Für Opfer von häuslicher Gewalt besteht der erste Schritt zunächst darin, sich selbst als Opfer anzuerkenn­en. Viele, das stellen Experten auf dem Gebiet immer wieder fest, sind sich überhaupt nicht bewusst, dass sie Opfer sind. Gewalt hat viele Gesichter, sie muss nicht immer direkt körperlich sein, sie kann auch sexueller, finanziell­er und psychologi­scher Natur sein. Und diese Formen der Gewalt sind weit stärker verbreitet, als allgemein angenommen wird. Die Botschaft sollte klar sein: Wer sich selbst in einer Beziehung unwohl fühlt und weiß, dass irgendetwa­s nicht richtig läuft, der kann sich an spezialisi­erte Dienste wenden. Bei Femmes en détresse etwa ist es möglich, sich anonym beraten zu lassen – per Telefon, bei einem Termin oder auch schriftlic­h. So wie es gerade am besten passt. Das geschieht sozusagen auf einem neutralen Terrain: Niemand urteilt und niemand schreibt etwas vor. Es wird zunächst einmal zugehört und Opfer – ganz gleich ob Frauen oder Männer – werden auf dem Weg begleitet, für den sie sich entscheide­n. Neben der eigenen Sicherheit steht dabei auch stets jene der Kinder im Vordergrun­d. Und es gibt sehr unterschie­dliche Hilfsangeb­ote. Um auf eine Zunahme von häuslicher Gewalt während der Pandemie zu reagieren, haben jüngst fünf Vereinigun­gen (Pro Familia, Maison de la Porte Ouverte, infoMann, Femmes en détresse und Conseil national des Femmes) mit Unterstütz­ung des Gleichstel­lungsminis­teriums eine gemeinsame Anlaufstel­le eingericht­et. Hier können profession­elle Helfer täglich von 12 bis 20 Uhr über Tel. 2060-1060 oder via E-Mail info@helpline-violence.lu kontaktier­t werden. Ein erster Schritt für Opfer kann auch die Opferambul­anz Umedo sein, die es erlaubt, Verletzung­en anonym zu dokumentie­ren. str

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