Warten auf die Überwachungskameras
Rückgriff auf private Sicherheitsleute ist in Differdingen nur „vorübergehend“, so der Schöffenrat
Differdingen. Die Debatte um private Sicherheitsleute, die im hauptstädtischen Bahnhofsviertel ihre Runden drehen, ist auch in Differdingen nicht unbemerkt geblieben. Die Südgemeinde greift seit anderthalb Jahren auf einen privaten Sicherheitsdienst zurück, der abends vor allem im Bereich um den Park Gerlache patrouilliert.
Ein Unterfangen, das er von Anfang an kritisiert habe, so Gary Diderich (Déi Lénk) in der gestrigen Ratssitzung. Die Gewalthoheit des Staates könne nicht an eine Privatfirma abgegeben werden. Für die LSAP erklärte Guy Altmeisch, dass der Einsatz von Garde-champêtres adäquater gewesen wäre. Die Sicherheitsleute hätten in den anderthalb Jahren 1 100 Interventionen getätigt, 350 Mal waren Drogen oder Alkohol im Spiel. 150 Mal hätten sie gar die Polizei gerufen. „Dabei haben sie keine spezifische Ausbildung“, so Altmeisch.
Jerry Hartung (CSV) nahm seinerseits die Regierung in die Kritik. Seit Längerem ist alles vorbereitet, um Überwachungskameras beim Park zu installieren. Aber aufgestellt werden dürfen sie nicht, weil die rechtliche Basis fehlt. Die Stadt werde immer wieder auf später
Beim Park Gerlache fühlen sich manche Einwohner abends unwohl. vertröstet. Ein entsprechendes Gesetz soll nun Ende des Jahres gestimmt werden. „Es ist bereits Dezember und wir warten immer noch“, so Hartung.
Versöhnlicher zeigte sich Schöffe Robert Mangen (CSV). Er rechnet es dem Minister für innere Sicherheit Henri Kox (Déi Gréng) hoch an, sich in Differdingen vor Ort umgeschaut zu haben. Die Entscheidung, Sicherheitsleute einzustellen, war getroffen worden, nachdem bei einer Umfrage herausgekommen war, dass sehr viele Einwohner sich beim Park unwohl fühlen, erklärte er weiter.
Sie sei auch nur als vorübergehende Lösung gedacht, in Erwartung, dass Differdingen mehr Polizeikräfte erhalte. Wenn dieser Polizeimangel aufgehoben werde, und das habe der Minister in Aussicht gestellt, werde man die Sicherheitsfirma nicht mehr brauchen, so Mangen. Es werde allerdings noch etwas dauern, bis dass das neue Kommissariat am Contournement gebaut ist und zusätzliche Polizisten ausgebildet sind.
Auch war zu erfahren, dass im Januar neue Lampen im Park errichtet werden, die das Sicherheitsgefühl verbessern sollen. na