48 Millionen Euro für 17 850 Bürger
Gemeinde Sassenheim gleicht Budget 2021 mit einem Darlehen über elf Millionen Euro aus
Sassenheim. Die übliche Ansage „die Finanzen der Gemeinde sind gut” sei diesmal zu relativieren, unterstrich Bürgermeisterin Simone Asselborn-Bintz (LSAP) bei der Vorstellung des Haushaltsentwurfs für 2021. Hauptmerkmal des überarbeiteten Budgets 2020 sind 7,5 Millionen Euro weniger Einnahmen von staatlicher Seite. So bleibt im Etat 2021 ein ordinärer Überschuss von nur noch 4,4 Millionen Euro, was einem Minus von 72,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht.
Sicherheit und Gesundheit
Simone Asselborn-Bintz hob ebenfalls hervor, dass die Gemeinde Sassenheim in diesem Jahr insgesamt 761 603 Euro für die Sicherheit und die Gesundheit ihrer 17 850 Einwohner ausgegeben hat. Trotzdem wolle man die außerordentlichen Ausgaben im kommenden Jahr hochhalten. So plane man Investitionen für 48 Millionen Euro.
Dabei denkt die Bürgermeisterin vor allem an den Bau einer Maison relais beim Schulgebäude 2000, die Straßeninfrastruktur mit Kanalisationsarbeiten und Wasserleitungen sowie an den Ankauf von Immobilien und Grundstücken. Bezüglich des Kannercampus Belval ist zu bemerken, dass dieses Vorzeigeprojekt im Haushalt 2021 seinen Abschluss findet und die Anlagen nächsten Monat definitiv in Betrieb gehen. Auch die Beteiligung an „Esch 2022“findet ihren Niederschlag im Budget 2021, das nur dank einer Anleihe von elf Millionen Euro ausgeglichen werden kann.
Das Gemeindeoberhaupt bedauerte, dass andere Projekte wie Umweltund Bildungszentrum, Mathiko-Museum oder der Fitnessraum auf Scheierhaff zurückgestellt werden müssen. Für Asselborn-Bintz steht der Haushaltsentwurf 2021 für die Lebensqualität und das Wohl der Bürger. Dank hoher Investitionen bereite sich die Gemeinde Sassenheim auf die Zukunft vor.
Wenig erfreuliche Entwicklung
Finanzschöffin Nathalie Morgenthaler (CSV) ging auf den ordentlichen Teil des Haushaltsentwurfs ein. Dieser habe sich pandemiebedingt weniger erfreulich entwickelt. Für 2020 erhalte die Gemeinde Sassenheim 9,6 Millionen Euro weniger an staatlicher Unterstützung. Im Einklang mit den verschiedenen Dienststellen konnten laut der Rednerin 1,3 Millionen Euro an Ausgaben eingespart werden. Daneben verfügt die Gemeindekasse noch über drei Millionen Euro aus dem Reservefonds und zwei Millionen Euro aus dem Fonds für den kommunalen Konjunkturausgleich.
Für 2021 sieht das Budget einen Ausgabenanstieg um 13,03 Prozent gegenüber 4,27 Prozent Mehreinnahmen
vor. 61 Prozent der ordentlichen Ausgaben sind Personalkosten. Aufgrund der bereits vorgenannten Anleihe wird die Schuldenlast von 30,3 Millionen Euro am 31. Dezember 2020 auf 43,9 Millionen Euro Ende 2021 emporschnellen. 5,2 Millionen Euro für die Vorfinanzierung von erschwinglichem Wohnraum werden der Gemeinde später rückerstattet. Die Annuitäten verschlingen drei Prozent der ordentlichen Einnahmen, was laut Morgenthaler absolut vertretbar sei. „Unser Haushaltsentwurf erlaubt uns, eine richtige Weichenstellung anzupeilen”, so die Finanzschöffin. Die Stellungnahme der
Gemeinderäte und die Abstimmung finden morgen statt.
Esch 2022. Die Gemeinde Sassenheim lässt sich ihre Beteiligung an „Esch 2022“insgesamt 2 855 905 Euro kosten. Die zwei zurückbehaltenen Projekte beinhalten das Vorhaben „Urban Gardening“sowie den historischen Grubenarbeiterpfad Wënschel. Letzterer soll von der Höhe des Bieleserbierg bis zur Kreuzung mit der Rue de France führen. Das Projekt „Belval-Quelle“werde nicht von „Esch 2022“unterstützt, bedauerte die Bürgermeisterin.