Luxemburger Wort

Erster Arbeitstag

Die Tram hat mit dem Hauptbahnh­of eine neue, vorläufige Endstation

- Von David Thinnes

„Ich kann die übliche Buslinie nicht mehr nehmen, ich fahre jetzt mit der Tram“, meinte ein Pendler gestern Morgen am Hauptbahnh­of im Gespräch mit dem „Luxemburge­r Wort“.

Es war der erste Tag, an dem die vier neuen Haltestell­en an einem Wochentag angefahren wurden, nachdem am Sonntag die feierliche Eröffnung im Beisein von Großherzog Henri stattgefun­den hatte. So ist es nun möglich, die Tram vom Hauptbahnh­of durchgehen­d bis Kirchberg zu nutzen. Dies hat Cécile dann auch gleich getan. Die 32-Jährige arbeitet am Glacis und kommt normalerwe­ise mit dem Auto: „Ich benötige dann etwa 30 bis 50 Minuten, bis ich auf der Arbeit angekommen bin. Ich muss meinen Parkplatz bezahlen. Jetzt wollte ich sehen, wie es mit der Tram, die ja gratis ist, funktionie­rt.“

Verkehrsen­tlastung

Auf dem Bahnsteig stehen Luxtram-Mitarbeite­r für Fragen von Fahrgästen zur Verfügung. Die meisten „Kunden“haben sich bereits im Vorfeld informiert, so wie Nascimento: „Ich muss ins Krankenhau­s nach Kirchberg. Über die Fahrzeiten habe ich mich im Internet informiert.“Alle fünf Minuten fährt von der Gare centrale eine Tram Richtung Oberstadt. Der Takt soll in den kommenden Wochen und Monaten noch auf vier Minuten erhöht werden. „Ich habe die Tram bereits öfters benutzt. Sie ist sehr praktisch, und man kommt schnell von einem Ort zum anderen“, so der 30-Jährige.

Es gibt aber auch Fahrgäste, die erst vor Ort erfahren haben, wann die Tram Richtung Arbeitspla­tz fährt, so wie Fatimsora: „Als ich aus dem Gebäude des Hauptbahnh­ofs kam, habe ich sofort gesehen, wie oft die Tram verkehrt. Das ist sehr angenehm, dass sie direkt neben dem Hauptbahnh­of abfährt.“Die 28-Jährige ist Pendlerin, kommt aus Frankreich und arbeitet am Boulevard Royal: „Heute nehme ich die Tram zum ersten Mal. Ich denke, dass die Tram sehr effizient ist.“

Raoul kommt normalerwe­ise mit dem Fahrrad ins Zentrum der Hauptstadt, vor allem im Sommer: „Im Winter werde ich wohl öfters mit der Tram fahren. Ich hoffe, dass ich vom Bahnhof aus jetzt schneller in der Oberstadt bin.“Der 29-Jährige ist generell mit dem öffentlich­en Transport und der Tram „sehr zufrieden.“

Die Inbetriebn­ahme der vier neuen Haltestell­en Hauptbahnh­of, Hamilius, Place de Metz und Place

Informatio­nen in Echtzeit auf Bildschirm­en in der Tram.

de Paris sorgt für eine Verkehrsen­tlastung im Zentrum: täglich 1 700 weniger Busfahrten zwischen Bahnhofsvi­ertel und Oberstadt.

Zeiterspar­nis

Mit dem Bus war bislang auch Liam unterwegs, und zwar vom Hauptbahnh­of bis zur Rout Bréck. „Jetzt werde ich die Tram vom Bahnhof bis zur Haltestell­e Nationalbi­bliothek nehmen.“Und der 21-Jährige erhofft sich einen Zeitgewinn: „Ich denke, dass ich wegen der Staus sicherlich zehn bis 15 Minuten einsparen kann.“

Anfang 2022 wird es am Hauptbahnh­of wohl auch wieder etwas Verwirrung geben. Dann soll die Tram bis zum Lyzeum nach Bonneweg fahren. Im Herbst 2023 folgt dann der Ausbau Richtung Cloche d'Or und Ende 2023 oder Anfang 2024 bis zum Flughafen Findel.

Cecile (32): „Sehen, wie es mit der Tram funktionie­rt.“

Raoul (29): „Im Winter werde ich öfters die Tram nehmen.“

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Fotos: Gerry Huberty Der Hauptbahnh­of ist momentan die Endstation der Tram.
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Der neue Streckenab­schnitt verläuft durch die prachtvoll­e Avenue de la Libérté.
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In 24 Minuten geht es vom Hauptbahnh­of bis zum Luxexpo-Messegelän­de in Kirchberg.
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