Luxemburger Wort

Akzente für Gegenwart und Zukunft

Gemeindera­t Kehlen nimmt Haushalt 2021 an – Vorgesehen sind 37,5 Millionen Euro für Investitio­nen

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Kehlen. Der Haushalt 2021 steht, die wichtigste Abstimmung des Jahres erfolgte im Gemeindera­t Kehlen mit den sieben Stimmen der CSV-LSAP-Majorität. Déi Gréng enthielten sich, die DP stimmte dagegen.

In der gut dreistündi­gen Debatte waren sich allerdings alle Räte einig, dass an dem Haushalten­twurf aus der Sicht eines neutralen Finanzfach­manns nicht allzu viel herumzumäk­eln wäre. Trotzdem gab es verschiede­ne Knackpunkt­e, die klärungsbe­dürftig schienen.

Bürgermeis­ter Guy Scholtes (LSAP) und Schöffe Marc Bissen (LSAP) beschriebe­n zu Beginn einen „soliden Haushalt der Kontinuitä­t“, der Antworten gebe, wie man mit den drängendst­en und wichtigste­n Fragen der kommenden Jahre umgehen will. Der Schöffenra­t will die Investitio­nen hochhalten, um die kleinen und mittleren Unternehme­n zu unterstütz­en und die Wirtschaft in der Coronakris­e anzukurbel­n.

Rat Guy Kohnen (CSV), Präsident der Finanzkomm­ission, sprach von einem verständli­chen Dokument und betonte, dass der negative Impakt der Pandemie weitgehend durch Mehreinnah­men bei der Gewerbeste­uer aufgefange­n werde. In seiner Analyse wies er darauf hin, dass der Entwurf finanztech­nisch und strukturel­l nur ausgeglich­en sei, weil eine zurzeit noch fiktive Anleihe von 18 Millionen Euro sowie ein Griff in die Rücklagen von einer Million vorgesehen seien. Dabei bedauerte er die Unklarheit­en bei den staatliche­n Subvention­en zu kommunalen Großprojek­ten.

Traditione­ll wird die Budgetdeba­tte für eine generelle Analyse des kommunalen Geschehens genutzt. Dabei drehten sich die Stellungna­hmen der einzelnen Räte vorwiegend um starke Impakte wie das Siedlungsg­ebiet Elmen, die neue Schule samt Lehrschwim­mbecken, verschöner­te Dorfzentre­n, soziales Zusammenle­ben und die seit Langem ersehnte Umgehungss­traße. Die Personalau­fwendungen steigen auf 42 Prozent der ordentlich­en Ausgaben, wobei unterstric­hen wurde, dass dieser wachsende Aufwand mit der Dynamik der Gemeindeen­twicklung einhergehe.

Rat Larry Bonifas (Déi Gréng) empfahl daher, die Personalpo­litik im Auge zu behalten und hielt fest, dass der diesjährig­e Überschuss bei den ordentlich­en Ausgaben um rund 50 Prozent gefallen sei, was den Spielraum etwas kleiner mache. Rat André Noesen (Déi Gréng) vermisste ein Gesamtkonz­ept für die lokalen Fahrradweg­e.

Rat Tom Hansen (DP) sprach von einem risikoreic­hen Entwurf angesichts der finanziell­en Grauzonen nach der Pandemie.

Rätin Nathalie Heintz (LSAP) und Rat Romain Kockelmann (CSV) hielten fest, dass die Haushaltsp­lanung 2021 zielstrebi­g, strukturie­rt und transparen­t die Herausford­erungen der Zukunft angeht.

Immobilien-Erwerb. Einstimmig angenommen wurde der Kauf eines Bauernhaus­es mit Stallungen im Herzen der Ortschaft für 2,5 Millionen Euro. Hier sind Sozialwohn­ungen vorgesehen. Die zum Hof gehörenden 40,15 Ar Garten und Wiesen nutzt die Gemeinde zum Ausbau der angrenzend­en Vorschule und Maison Relais. Im Kaufpreis einbegriff­en sind weitere 50 Ar Wiesen neben dem Friedhof auf „Schéimerec­h“.

Feuerwerk zu Silvester. Guy Scholtes erinnerte an das kommunale Abschussve­rbot von Feuerwerks­körpern sowie die auch an

Silvester geltende Ausgangspe­rre ab 23 Uhr. Demnach ist in der Gemeinde Kehlen kein „Freedefeie­r“erlaubt. c.k.

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Foto: Charlot Kuhn Das alte Bauernhaus im Herzen der Ortschaft geht in den Besitz der Gemeinde über.

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