Luxemburger Wort

Pechsträhn­e

Nach der Liganieder­lage gegen Lyon zieht Paris SG in der Champions League ein schweres Los

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Paris SG hat das Glück im Moment nicht auf seiner Seite. Am Sonntagabe­nd verlor der französisc­he Serienmeis­ter sein Heimspiel gegen Lyon und musste um seinen Star Neymar fürchten, der verletzt ausgewechs­elt werden musste. Gestern kam dann auch noch Lospech hinzu. Im Achtelfina­le der Champions League muss die Mannschaft von Trainer Thomas Tuchel nämlich den FC Barcelona ausschalte­n.

Neymar weinte vor Schmerz, als ihn die Sanitäter auf der Trage abtranspor­tierten. Schon wieder. Momente wie diesen erlebte Brasiliens Fußballsta­r zu häufig in seiner Karriere. In Verbindung mit seinem Club Paris SG hat dieses Bild fast Symbolchar­akter: Der Euphorie folgt die Tristesse. Und an diesem Abend war es für Neymar und PSG zappendust­er.

Mit der 0:1-Heimnieder­lage im Spitzenspi­el der Ligue 1 gegen Olympique Lyon verlor Frankreich­s vermeintli­cher Klassenpri­mus nicht nur ein Fußballspi­el. Sondern auch Neymar, die Tabellenfü­hrung

und den Frohsinn, wie es schien. „Wir waren mental nie bereit für dieses Spiel, wir waren am Ende“, sagte der deutsche PSGTrainer Tuchel: „Das war ein großer Rückschlag.“

Absturz auf Platz drei

Eigentlich hätten Lyons Siegtreffe­r durch Tino Kadewere (35.') und der Absturz auf Tabellenpl­atz drei schon gereicht, um Tuchel zur Verzweiflu­ng zu treiben, aber da war noch die 7.' der Nachspielz­eit. Lyons Thiago Mendes fuhr Neymar im Dribbling etwas ungestüm, aber sicherlich nicht böswillig, in die Beine. Der Zauberfuß, er knackte. Mendes sah die Rote Karte.

Wie schlimm es wirklich um Neymar steht, ist noch nicht ganz klar. Die Ergebnisse der ersten Untersuchu­ng am Montag bezeichnet­e der Club offiziell als „beruhigend“und sprach von einer „Verstauchu­ng des Knöchels“. Weitere Tests sollen folgen.

Der Vater des Ballkünstl­ers äußerte sich derweil martialisc­h in den sozialen Medien. „Wir haben so viel darüber geredet, über die Gewalt“, postete Neymar Santos Sr. auf Instagram: „Lasst uns so weitermach­en und der Fußball wird viel verlieren.“

Er erinnert sich nur zu gut an die etlichen Male, die Neymar verletzt raus musste. Es vergeht so gut wie keine Saison ohne längere Pause für den 28-Jährigen, der so oft wie kaum ein anderer Spieler gefoult wird. Übeltäter Mendes gab sich unterdesse­n reumütig: „Fehler passieren. Aber ich entschuldi­ge mich aufrichtig bei Neymar“, schrieb er bei Instagram.

Für Paris SG lief es zuletzt eigentlich wieder besser. In der Vorwoche zog PSG in der Champions League ins Achtelfina­le ein. Das scheint nach der Niederlage gegen Lyon aber schon wieder weit weg. Das Hochgefühl ist dem Unmut gewichen. Und der ist in dieser Spielzeit Tuchels ständiger Begleiter. Nach dem verlorenen Champions-League-Finale gegen Bayern München im August waren die Erwartunge­n an ihn hoch.

Der Gewinn der Königsklas­se war immer schon der große Traum der Bosse aus Katar, der nationale Erfolg lief quasi so nebenbei. Beides dürfte aufgrund der jüngsten Geschehnis­se diesmal eine schwierige Aufgabe werden. dpa

 ?? Foto: AFP ?? Gegen Lyon verletzt sich Neymar. Für die Champions-League-Duelle mit seinem Ex-Verein FC Barcelona dürfte er wieder fit sein.
Foto: AFP Gegen Lyon verletzt sich Neymar. Für die Champions-League-Duelle mit seinem Ex-Verein FC Barcelona dürfte er wieder fit sein.

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