Ausweg für Umgehungsstraße
Baubeginn in Dippach-Gare möglicherweise Ende 2021
Dippach. Sie drohte zur unendlichen Geschichte zu werden. Doch jetzt gibt es Neuigkeiten in Sachen Umgehungsstraße von Dippach-Gare. Die Umweltstudien, die nachgeholt werden mussten, seien jetzt abgeschlossen, informierte der Dippacher Schöffe Max Hahn (DP) in der Sitzung vom Montag den Gemeinderat. Das sei Vertretern der beiden Gemeinden Reckingen/Mess und Dippach kürzlich von Mobilitätsminister François Bausch (Déi Gréng) und Umweltministerin Carole Dieschbourg (Déi Gréng) mitgeteilt worden.
Bei diesen Studien ging es um den Einfluss der künftigen Straße auf die Umwelt. 2010 hatte das Umweltministerium wohl bereits eine Genehmigung unter Auflagen für das Straßenbauprojekt erteilt. Weil sich die Enteignungsprozedur aber jahrelang hinzog, wurde diese alle zwei Jahre auf Anfrage des Mobilitätsministeriums erneuert. Bis 2018. In dem Jahr wurde dies verpasst. Die Anfrage musste erneut eingereicht werden. Nur dass in der Zwischenzeit sowohl das Bauprojekt als auch das Naturschutzgesetz geändert hatten. Zudem war 2016 ein Teil des Areals als Natura-2000-Zone ausgewiesen.
Kurz, es mussten neue Umweltstudien durchgeführt werden. Diese sind, wie gesagt, nun abgeschlossen. Es wurden vor Ort keine Tiere ausgemacht, die international geschützt sind, so Max Hahn, der sich darüber erleichtert zeigte. Dafür leben in Nähe der künftigen Trasse aber Tiere, die von der nationalen Gesetzgebung her als geschützt gelten. Darunter befänden sich Fledermaus-, Frosch- und Schmetterlingsarten, erklärte der Schöffe weiter.
Bevor ihr Lebensraum zerstört wird, müssen in einem nicht allzu weiten Umkreis neue Lebensorte für diese Tiere geschaffen werden. Insgesamt werden dafür acht Hektar Land benötigt.
Der Staat habe den Gemeinden mitgeteilt, über etwa die Hälfte davon zu verfügen. Die Gemeinden Reckingen/Mess und Dippach wurden aufgefordert, die verbleibenden Flächen ausfindig zu machen. „Wir hätten uns dem widersetzen können, weil der Fehler ja nicht bei uns geschehen ist“, so Max Hahn weiter. Doch wollten beide Gemeinden keine Zeit verlieren und haben innerhalb weniger Wochen die notwendigen Areale ausgemacht. Dies sei aber nicht einfach gewesen, weil die Gemeinde Dippach bereits viele Flächen renaturiert habe, so Max Hahn.
Öffentliche Anhörungsphase im Frühjahr
Schließlich konnten in der Gemeinde zwei Grundstücke – eines von 1,7 und eines von 0,47 Hektar – ausgemacht werden, die in Gemeindebesitz und zudem geeignet sind. Dort sollen Feuchtwiesen und Weiher angelegt werden. Dies eventuell in Zusammenarbeit mit dem Naturschutzsyndikat Sicona. Ein Teil davon ist derzeit an einen Bauern verpachtet. Er werde die Äcker zwar weiterhin nutzen, allerdings nicht mehr intensiv, sondern nur mehr extensiv bewirtschaften können, so Max Hahn.
Was die Umgehungsstraße anbelangt, soll in einer nächsten Etappe die öffentliche Anhörungsphase stattfinden. Dies voraussichtlich im April. Mobilitätsminister François Bausch habe in Aussicht gestellt, dass mit den Bauarbeiten Ende 2021 begonnen werden könnte. „Wir glauben erst daran, wenn der Bagger dort steht“, meinte Max Hahn. na