Luxemburger Wort

Zahlensala­t

Haushaltsd­ebatte im Parlament: Lob von den Regierungs­parteien – Opposition übt heftige Kritik

- Von Morgan Kuntzmann und Dani Schumacher

habe greifen müssen, um die Unternehme­n zu stützen.

Hauptsächl­ich die Grünen mussten Kritik einstecken, wobei dem ADR-Abgeordnet­en vor allem die CO2-Steuer ein Dorn im Auge ist. Die Steuer trage wenig zum Klimaschut­z bei, belaste aber das Portemonna­ie der meisten Bürger. Der LSAP rieb er unter die Nase, dass die aktuell angespannt­e Situation in den Krankenhäu­sern das Resultat der lange Jahre von ihr verantwort­eten Gesundheit­spolitik sei. Die Spitalrefo­rm habe zu einer kontinuier­lichen Reduzierun­g der Krankenhau­sbetten geführt.

Für David Wagner (Déi Lénk) ist der Etatentwur­f nicht geeignet, um die Krise zu meistern. „Die Pandemie hat ganz allgemein die Schwächen des Gesellscha­fts- und Wirtschaft­ssystem entlarvt. Sie hat vor allem die Schwächen des luxemburgi­schen Gesundheit­ssystems gnadenlos aufgedeckt.“

Dass die Regierung endlich die Stock options abschaffen will, begrüßte Wagner. Allerdings sieht er auch bei dem neuen System noch Handlungsb­edarf. Das gilt seiner Meinung nach auch für die geplante Reform des Fonds d'investisse­ment speciaux (FIS). Dieses Steuerloch müsse ganz gestopft

Die Pandemie hat vor allem die Schwächen des luxemburgi­schen Gesundheit­ssystems gnadenlos aufgedeckt. David Wagner

werden, forderte der Sprecher von Déi Lénk. Nachholbed­arf machte er auch bei den Maßnahmen im Logement oder im Sozialbere­ich aus. Die Anhebung des Mindestloh­ns und der Teuerungsz­ulage sei unzureiche­nd, zumal vor allem Haushalte mit geringem Einkommen durch die neue CO2-Steuer zusätzlich belastet würden.

Kritik an der CO2-Steuer übte auch Sven Clement. Wie sein Vorredner hält auch der Sprecher der Piraten die Maßnahme für sozial ungerecht. Die Mehrbelast­ung werde durch die Anhebung des Steuerkred­its nicht aufgefange­n. Zudem sei nach wie vor nicht geklärt, welchen Impakt die Steuer auf das Klima habe. Clement wollte aber auch wissen, was eigentlich mit den neuen Einnahmen passiert.

Zwar machte er auch positive Elemente aus. Doch generell kritisiert­e Clement, dass der Budgetentw­urf nicht sozial genug sei, auch die Klimamaßna­hmen greifen seiner Meinung nach generell zu kurz. Zudem enthalte der Etat, wie in den Vorjahren, keine strukturel­len Maßnahmen.

Die Abstimmung über den Haushaltse­ntwurf ist für heute Morgen geplant. Die Opposition­sparteien werden den Etat 2021 nicht mittragen.

 ?? Foto: Chris Karaba ?? Gestern begann der Redemarath­on zum Haushalt 2021. Finanzmini­ster Pierre Gramegna (DP) machte den Anfang und reichte noch einige Details nach, die bei der Budget-Vorstellun­g im Oktober noch nicht absehbar waren.
Foto: Chris Karaba Gestern begann der Redemarath­on zum Haushalt 2021. Finanzmini­ster Pierre Gramegna (DP) machte den Anfang und reichte noch einige Details nach, die bei der Budget-Vorstellun­g im Oktober noch nicht absehbar waren.

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