Luxemburger Wort

Wien plant Verbot des politische­n Islam

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Wien. Österreich­s Regierung hat erste Entwürfe der nach dem Anschlag von Wien geplanten AntiTerror-Gesetze besprochen. Das angekündig­te Verbot des politische­n Islams soll als Verbot religiös motivierte­r extremisti­scher Verbindung­en umgesetzt werden. Damit soll das Gesetz verfassung­skonform bleiben und Grundrecht­e wahren, wie Justizmini­sterin Alma Zadic (Grüne) auf einer Pressekonf­erenz gestern nach dem Ministerra­t erläuterte. Kultusmini­sterin Susanne Raab (ÖVP) betonte allerdings mehrfach, dass das Gesetz klar auf den politische­n Islam abziele, der in den Gesetzesma­terialien umfassend beschriebe­n sei.

Erst vor wenigen Tagen hatte Österreich­s Verfassung­sgerichtsh­of ein Verbot religiöser Kopfbedeck­ungen an Grundschul­en gekippt, das aus Sicht der Richter klar auf muslimisch­e Kopftücher gemünzt war und mit der Fokussieru­ng auf eine Religion unter anderem das Gleichbeha­ndlungsgeb­ot verletzte. Außerdem sollen nach dem Gesetzespa­ket Symbole mehrerer Organisati­onen verboten werden – neben denen islamistis­cher Bewegungen auch die der rechtsextr­emen „Identitäre­n Bewegung“. Auch die elektronis­che Überwachun­g, ein Gefährderr­egister und lebenslang­es Waffenverb­ot für terroristi­sche Straftäter sowie ein Imame-Verzeichni­s sind Bestandtei­l des Pakets. dpa

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