Luxemburger Wort

Corona zum Trotz

Gemeinde Schiffling­en will keine für 2021 geplanten Projekte stoppen oder verschiebe­n

- Von Dino Ruffato

Schiffling­en. Dass der vierte Haushaltse­ntwurf der Schiffling­er CSVDéi-Gréng-Koalition dem Schöffenra­t einiges an Kopfzerbre­chen, bereitet, daraus machte Bürgermeis­ter Paul Weimerskir­ch (CSV) in der vergangene­n Ratssitzun­g keinen Hehl.

Bedingt durch die Pandemie muss die Gemeinde mit sechs Millionen Euro weniger auskommen, als im Vorfeld geplant. Um das abzufedern, werden drei Millionen Euro aus dem Reservefon­ds entnommen, die somit zurück ins Budget fließen, erklärte er in seiner fast zweistündi­gen Rede. Zudem ist ein Darlehen in Höhe von neun Millionen Euro geplant.

„Man kann nicht behaupten, dass das, was im Budget 2020 festgehalt­en war, Makulatur ist“, so Paul Weimerskir­ch. Aber bei den tiefgreife­nden finanziell­en Verlusten blieben Änderungen nicht aus. Der Bürgermeis­ter verwies weiter auf den Bericht der Zentralban­k, laut dem der Staat durch die Pandemie hohe Einbußen bei den Einnahmen von Steuern im Staatsbudg­et bevorstehe­n. Dies sei ein großer Schock für die Staatsschu­lden, die sich in den nächsten Jahren nicht so einfach ausgleiche­n lassen werden. Was wiederum seinen Impakt auf die Gemeindefi­nanzen haben dürfte.

Pandemiebe­dingt haben zudem nicht vorgesehen­e Ausgaben ihren Weg ins Budget 2020 gefunden, wie zum Beispiel der Kauf von Masken oder die Herausgabe von Gutscheine­n für jeden Haushalt.

Dennoch werde kein einziges Projekt gestoppt oder verschoben, versichert­e Bürgermeis­ter Paul Weimerskir­ch. Das Investitio­nsvolumen bleibe 2021 auf hohem Niveau, mit dem Hintergeda­nken, kleine und mittlere Betriebe in direkter Nachbarsch­aft zu unterstütz­en. Denn die fehlende Planungssi­cherheit riskiere, viele Betriebe in die Insolvenz zu treiben.

Investiert wird vor allem in das Bildungswe­sen. In den nächsten

Jahren werden über 80 Millionen Euro in schulische sowie in Betreuungs­einrichtun­gen fließen. Hier bestehe großer Nachholbed­arf. Vorgesehen ist ein neues Schulgebäu­de in direkter Nachbarsch­aft zur Maison relais in der Wohnsiedlu­ng „Op Hudelen“.

Die Lydie-Schmit- und die Albert-Wingert-Schule werden modernisie­rt, und zu einem etwas späteren Zeitpunkt wird die NellyStein-Schule umstruktur­iert.

Investiert wird 2021 auch in die neue Aktivitäts­zone „Op Herbett“, die zwischen Schiffling­en und Foetz liegt. Hier soll ein „Gewerbegeb­iet der Zukunft“entstehen, so Paul Weimerskir­ch. „Gegen allen Widerstand und mit viel Geduld und Ausdauer“wird es im Geist der zirkulären Wirtschaft geplant und organisier­t. Geplant ist unter anderem eine große Tiefgarage. Hier wurden bis jetzt fünf Millionen Euro investiert.

Zusätzlich­e Investitio­nen sind für den Umbau des Hauses Entenich zu einem Zentrum für die Vereinigun­g „SOS-Faim“geplant sowie für den Umbau des Hauses „A Kassen“, wo der Verband Telos im Sozialbere­ich tätig ist.

Renovierun­gsarbeiten stehen derweil im Haus Mettler bevor, wo das Sozialamt seinen definitive­n Sitz erhalten wird. Für all die hier genannten Investitio­nen sind insgesamt zwölf Millionen Euro vorgesehen.

 ?? Foto: Dino Ruffato ?? Die Arbeiten im neuen Gewerbegeb­iet Op Herbett zwischen Schiffling­en und Foetz schreiten voran. Für 2021 stehen die Kredite unter anderem für den Bau einer Tiefgarage bereit.
Foto: Dino Ruffato Die Arbeiten im neuen Gewerbegeb­iet Op Herbett zwischen Schiffling­en und Foetz schreiten voran. Für 2021 stehen die Kredite unter anderem für den Bau einer Tiefgarage bereit.

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