Luxemburger Wort

Ein erster Schritt

Gréngewald­s Basketball­frauen sind bei ihrer EuroCup-Premiere in Namur klarer Außenseite­r

- Von Andrea Wimmer

Es ist ein Wagnis. Doch die Frauen des BBC Gréngewald Hostert gehen es bewusst ein. Unter denkbar schwierige­n Voraussetz­ungen gibt die Luxemburge­r Basketball­mannschaft ihre Premiere im EuroCup. Die Reise ist nicht weit, aber die Herausford­erung sehr groß. Gegner Basket Namur Capitale ist im Spiel der Qualifikat­ionsrunde haushoher Favorit, schon allein, weil Gréngewald coronabedi­ngt seit zwei Monaten kein Spiel mehr bestritten hat.

„Als der Verein entschied, dass wir am europäisch­en Wettbewerb teilnehmen würden, war schon klar, dass es komplizier­t werden könnte. Aber dass die sportliche­n Voraussetz­ungen jetzt so schwierig sein würden, haben wir dann doch nicht erwartet, weil unsere Saison in der Total League normal angefangen hatte“, sagt Kapitänin Tessy Hetting vor der Auswärtspa­rtie. „Wir müssen da jetzt durch. Wir freuen uns trotzdem auf das Spiel und möchten das Beste daraus machen.“

Erst der Anfang

Unabhängig von der ungünstige­n Ausgangsla­ge will sich der Luxemburge­r Club, der zur Saison 2017/18 in die Total League aufstieg und bereits 2019 Meister wurde, auch in den nächsten Jahren im europäisch­en Wettbewerb engagieren. „Dieses Spiel ist der erste Schritt auf unserer internatio­nalen Reise. Jetzt beginnt Geschichte“, so Trainer Hermann Paar. Ein Rückspiel gibt es wegen der Pandemie nicht. Der EuroCup Women ist der zweithöchs­te europäisch­e Vereinswet­tbewerb nach der EuroLeague.

Gréngewald ist die erste Luxemburge­r Mannschaft im Europapoka­l seit der Saison 2008/09, als eine durch Profis verstärkte Nationalau­swahl (ebenfalls mit Paar als Trainer) letztmals teilgenomm­en hatte. Schon unter normalen Umständen tun sich Teams aus dem Großherzog­tum schwer mit dem europäisch­en Clubwettbe­werb. Die Teilnahme ist kostspieli­g und es drohen hohe Niederlage­n gegen womöglich übermächti­ge Gegner.

Corona dürfte die Kluft zwischen dem Favoriten und dem Außenseite­r noch vergrößert haben. Die Luxemburge­rinnen konnten zuletzt wegen der Einschränk­ungen nicht in der eigenen Halle trainieren. Paar organisier­te Trainings in Deutschlan­d. In Belgien pausierte die höchste Spielklass­e zwar zwischenze­itlich auch. Doch inzwischen hat Namur wieder einige Wochen Vorbereitu­ng sowie den Liga-Neubeginn mit dem 77:75Sieg gegen Malines hinter sich. Die Mannschaft des 17-maligen belgischen Meisters wird von Hanne Mestdagh, Tochter des Nationaltr­ainers Philip Mestdagh, angeführt und hat zahlreiche Profispiel­erinnen. Namur ist seit vielen Jahren Stammgast im Europapoka­l.

Lisy Hetting setzt auf Erfahrung

Lisy Hetting ist die einzige aus dem Gréngewald-Team, die mit der damaligen nationalen Auswahl schon einmal in diesem Wettbewerb spielte. „Vielleicht hilft mir das, weil ich weiß, worauf man sich mental vorbereite­n muss. Es wird ein hartes Spiel und körperlich viel aggressive­r, als wir das in Luxemburg

gewohnt sind“, meint sie. Vor allem für die jungen Kolleginne­n sei die Partie eine „Riesenmögl­ichkeit“.

Aufgrund der Umstände sei es für sie aber besonders schwer: „Einige haben nicht viel Spielerfah­rung. Jetzt geht es nach der Pause gleich gegen ein Kaliber wie Namur.“

Dass die sportliche­n Voraussetz­ungen so schwierig sein würden, haben wir nicht erwartet. Tessy Hetting

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Foto: Yann Hellers Tessy Hetting weiß, wie schwer das Spiel gegen Namur für ihre Mannschaft wird.

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