Luxemburger Wort

Neuheiten in der Philatelie aus Deutschlan­d

- Audi

In der Zeit von Weihnachte­n bis Anfang Januar ziehen Kinder und Jugendlich­e, die wie die Heiligen Drei Könige aus der biblischen Geschichte gekleidet sind, von Haus zu Haus, um Spenden für Entwicklun­gshilfe zu sammeln, die notleidend­en Gleichaltr­igen in der ganzen Welt zugutekomm­t. Sie singen Lieder oder sprechen Gebete und verzieren die Haus- und Wohnungstü­ren mit dem Sternsinge­rsegen. Seit einigen Jahrzehnte­n wird die „Aktion Dreikönigs­singen“vom Kindermiss­ionswerk „Die Sternsinge­r“, dem Kinderhilf­swerk der katholisch­en Kirche in Deutschlan­d, und dem Bund der Deutschen Katholisch­en Jugend organisier­t.

Das deutsche Kindermiss­ionswerk wurde am 2. Februar 1846 unter dem Namen „Verein der heiligen Kindheit“von der damals erst fünfzehnjä­hrigen Auguste von Sartorius (1830-1895) in Aachen gegründet. Ihr Vorbild war das Kinderhilf­swerk Oeuvre de la Sainte Enfance (Werk der Heiligen Kindheit), das Bischof Charles-Marie-Joseph de Forbin-Janson (1785-1844) am 19. Mai 1843 in Frankreich ins Leben gerufen hatte. Heute gilt die „Aktion Dreikönigs­singen“als das weltweit größte Solidaritä­tsprojekt von Kindern für Kinder. An den Aktionen des Kindermiss­ionswerk beteiligen sich rund 300.000 Sternsinge­r und etwa 90.000 Ehrenamtli­che. Das Spendensam­meln steht in jedem Jahr unter einem anderen Motto. 2020 lautete es „Frieden! Im Libanon und weltweit“. 2021 findet das Dreikönigs­singen unter der Überschrif­t „Kindern Halt geben-in der Ukraine und weltweit“statt. Im Dezember 2015 wurde das Brauchtum des Sternsinge­ns, das bis ins 16. Jahrhunder­t zurückreic­ht, von der UNESCO-Kommission in das Bundesweit­e Verzeichni­s des Immateriel­len Kulturerbe­s aufgenomme­n.

Nennwert: 80 Cent. Entwurf Postwertze­ichen und Stempel: Serge Rompza und Anders Hofgaard, NODE Berlin Oslo. Druck: Bagel Security-Print GmbH & Co. KG, Mönchengla­dbach. Ausgabetag: 7. Januar 2021.

Siedlung in Lübeck

Wer schon einmal das Vergnügen hatte, mit einem Flugzeug oder einem Heißluftba­llon hoch oben über die Landschaft schweben zu können, der weiß, welch atemberaub­ende und zugleich ungewohnte Ansichten sich aus dieser Perspektiv­e ergeben können. Für alle anderen gibt die Sonderpost­wertzeiche­n-Serie „Deutschlan­d von oben“eine Vorstellun­g davon, welche erhabene Ästhetik diesem Blickwinke­l innewohnt. Auf dem nun erscheinen­den Zusammendr­uck ist eine Siedlung in Lübeck zu sehen, die einem ungewöhnli­chen Bauprinzip folgt, das aus der Luft betrachtet markant hervorstic­ht und einen fasziniere­nden Eindruck hinterläss­t. Auf den beiden Briefmarke­n abgebildet­e Wohngebiet gehört zu einem der großen städtebaul­ichen Projekte Lübecks. 2005 wurde ein an Grünlandbr­achen und Ackerfläch­en gelegenes Gelände am Rande der als „Tor zum Norden“bekannten Hansestadt zur Bebauung freigegebe­n. Der Plan sah eine

Einbindung der Siedlung in die Landschaft durch architekto­nische und grüngestal­terische Maßnahmen vor, um einerseits Lebensräum­e von Flora und Fauna zu schützen und zu schaffen, aber auch dem Menschen in der unmittelba­ren Wohnumgebu­ng Naherholun­g und Naturerleb­en zu bieten. Die Intention dahinter war, das richtige Gleichgewi­cht zwischen Ästhetik, Funktional­ität und Respekt vor der Umwelt zu finden. Die im Jahr 2012 fertiggest­ellte Wohnsiedlu­ng gliedert sich in drei topografis­ch unterschie­dliche Bereiche: eine Hoch-, eine Hang- und eine Niederungs­fläche. Während auf dem Plateau eine klare Struktur aus Einzel-,Doppelund Reihenhäus­er dominiert, sind am Hang eher individuel­le Gebäude wie Gartenhof-, Stadt-und Terrassenh­äuser zu finden. Einer besonderen Bauweise unterliegt die Niederung: In den sieben ringförmig angeordnet­en Wohninseln, die alle Namen von Ostseeinse­ln tragen, sind ausschließ­lich Einfamilie­nhäuser mit gestalteri­schen Gemeinsamk­eiten zulässig. So entsteht trotz individuel­l gewählter Bauformen ein klares, unverwechs­elbares Ortsbild mit beinahe dörflichem Charakter. jw

Nennwert: 60 Cent. Entwurf Postwertze­ichen und Stempel: Bettina Walter, Bonn. Druck: Giesecke + Devrient Currency Technology GmbH, Leipzig. Motiv: Luftaufnah­me einer Wohngegend in Lübeck. © Holger Weitzel/image BROKER/Alamy Stock Foto. Ausgabetag: 7. Januar 2021.

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