Zusammen ins Weltall
Ein europäisches Projekt bringt Universitäten in der Weltraumforschung zusammen – auch Luxemburg ist mit dabei
Fünf Universitäten aus fünf verschiedenen Ländern und ein gemeinsames Ziel: die Europäische Union im Bereich der Weltraumforschung weiterbringen. Dazu haben die Université Fédérale Toulouse Midi-Pyrénées, die Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, die Akademia Górniczo-Hutnicza im. Stanisława Staszica Krakau, die Luleå Tekniska Universitet (Schweden) und die Universität Luxemburg gemeinsam mit Partnern aus Wirtschaft und Forschung „Universeh“(European Space University for Earth and Humanity) ins Leben gerufen. Das Projekt wird gefördert von der Europäischen Kommission im Rahmen des Programms „European Universities“, das die länderübergreifende Kooperation von Forschung und Lehre fördern will.
In den vergangenen Tagen sind die Verantwortlichen im Rahmen eines Kick-off-Meetings zusammengekommen, um die Arbeit am Projekt zu beginnen.
Nachhaltige Forschung
„Universeh“soll eine europäische Universität rund um das Thema Weltraum werden, die die Thematik aus allen Perspektiven beleuchtet: sowohl aus rechtlicher, wirtschaftlicher und sozial- wie aus ingenieurwissenschaftlicher Sicht, aber auch mittels eines Zugangs über Medizin, Kunst und Kultur.
Ziel ist es unter anderem, die Erforschung des Weltraums nachhaltiger zu gestalten. Daneben steht etwa die Frage im Mittelpunkt, wie Leben außerhalb der Erde möglich sein und gestaltet werden kann.
Studentenbasierte und innovative pädagogische Ansätze sollen dabei im Fokus der Arbeit stehen. Abgänger der „Universeh“sollen nicht nur fachlich gut ausgebildet sein, sondern vor allem marktrelevante Fähigkeiten erlernen, um die Produktivität und die Wettbewerbsfähigkeit des europäischen
Raumfahrtsektors zu erhöhen. Studenten seien heutzutage immer häufiger mit dem Problem konfrontiert, dass sie Dinge im Studium lernten, die nicht zu den Erfordernissen des Arbeitsmarktes passen, heißt es auf der „Universeh“-Homepage. Dem will das Projekt nun entgegenwirken.
Neben diesen Themen gibt es eine ganze Reihe weiterer Ziele, die sich das Projekt gesetzt hat, darunter auch solche, die nicht direkt mit dem Weltall, sondern auch mit der europäischen Zusammenarbeit zu tun haben.
Kurse ab Herbst 2021
So wolle man unter anderem Mobilität und Multilinguismus fördern, neue pädagogische Modelle und interdisziplinäre Lehrpläne entwickeln und Barrieren abbauen, die Studierenden den Zugang zu akademischer Bildung und dem Studium im Ausland erschweren. Die Kurse sollen versuchsweise ab Herbst 2021 als Fernunterricht
angeboten werden. Bereits im Juli wurde das Projekt, das unter der Leitung der Universität Toulouse steht, von der Europäischen Kommission genehmigt. Jede der Partneruniversitäten kümmert sich um einen festgelegten Aufgabenbereich.
Unter der Teamführung von Eric Tschirhart konzentriert sich die Universität Luxemburg etwa auf die Förderung des Unternehmertums und unternehmerische Fähigkeiten der Studierenden durch eine Zusammenarbeit zwischen Universität und Unternehmen sowie auf die Nachhaltigkeit des Netzwerks und seiner Kommunikation.
Neue Partnerschaften
Seit 2010 gibt es an der Universität Luxemburg den Lehrstuhl SES Chair in Space, Satellite Communications and Media Law, welcher vom Satellitenbetreiber SES finanziert wird. Dieser bietet zwei Masterstudiengänge an, den Interdisciplinary Space Master und Master in Space, Communication and Media Law. Daneben wird in den Bereichen Ingenieurwesen und Telekommunikation für die Raumfahrt geforscht.
„Wir sind stolz darauf, Teil dieser Initiative zu sein, die von der Europäischen Kommission als Entwurf für zukünftige europäische Universitäten anerkannt wurde“, wird Universitätsrektor Stéphane Pallage in einer Mitteilung zitiert. „Universeh“werde neue Möglichkeiten in der Weltraumbildung und im Unternehmertum eröffnen. Es sei gut auf den internationalen Charakter von Weltraumaktivitäten abgestimmt und habe das Potenzial, neue Möglichkeiten für strategische Partnerschaften zu schaffen.
www.universeh.eu
Wir sind stolz darauf, Teil dieser Initiative zu sein. Universitätsrektor Stéphane Pallage