Ein wahrhaft dunkler Winter
Gedenken an Opfer der Ardennenoffensive am Schumannseck
Schumannseck. Mit einer Blumenniederlegung im engsten Kreis gedachten Vertreter der Regierung, der Armee und der Kommunen am Mittwoch gemeinsam mit den Akteuren mehrerer Gedenkvereinigungen und Kriegsmuseen am National Liberation Memorial (NLM) am Schumannseck aller Opfer der Ardennenoffensive.
Die Wälder an der Straßenkreuzung am Schumannseck bei Nothum
waren im Winter 1944/45 zum Schauplatz der blutigsten Stellungskämpfe der Offensive geworden. Ein letztes Aufbäumen von Hitlers Reich an der Westfront, das Zehntausende Opfer fordern und die Dörfer des Öslings in Schutt und Asche legen sollte.
Jenseits des Gedenkens an Leid und Krieg sei das NLM längst ein Monument der Hoffnung und des Strebens nach Frieden und Freiheit
geworden, wie der Vorsitzende der Verwaltungsvereinigung des NLM, Fränk Rockenbrod, am Mittwoch betonte.
Zur Rolle des Denkmals gehöre es, gesellschaftliche Werte zu vermitteln und einen kritischen Geist zu fördern, Instrumente, derer es bedürfe, um für heutige Herausforderungen und Ängste Lösungsansätze zu entwickeln, so Rockenbrod. In diesem Sinne müssten das NLM und der dazugehörige Sentier du Souvenir Antworten auf die Fragen der jüngeren Generationen geben, damit diese zu „Passeurs de mémoire“werden könnten.
Im Rahmen des Interreg-Projekts „Land of Memory“sei mit dem Naturpark Öewersauer, dem Lycée du Nord aus Wiltz, der Uni Luxemburg und dem Zentrum für politische Bildung ein neues pädagogisches Konzept für den Erinnerungspfad erarbeitet worden, das viele Jugendliche aktiv in die Arbeiten einbezogen hatte. Nach den Verzögerungen im Zuge der Pandemie zeigte sich Rockenbrod zuversichtlich, dass man die neugestaltete Gedenkstätte bis zum Sommer einweihen könne. jl