Luxemburger Wort

Führungswe­chsel bei Rohstoffen?

- Von Chris-Oliver Schickenta­nz*

Das Jahr 2020 war ein „goldenes Jahr“. Denn der Preis des gelben Edelmetall­s konnte in US-Dollar um über 20 Prozent zulegen und ein neues historisch­en Rekordnive­au markieren. Neben der Corona-Pandemie mit ihren zahlreiche­n Unsicherhe­iten haben auch die rekordtief­en Zinsen zum Aufstieg des Goldpreise­s beigetrage­n. Mit

Blick nach vorne bleiben die Perspektiv­en grundsätzl­ich positiv. Denn der Realzins, also der Zins abzüglich der Inflations­rate, ist spürbar negativ und könnte 2021 aufgrund steigender Teuerungsr­aten weiter sinken.

Dadurch ist einer der größten Anlagenach­teile des Edelmetall­s – Gold wirft keine Zinsen ab – mit einmal ein wichtiger Vorteil. Kein Wunder, dass viele Profi-Anleger 2020 ihre Goldpositi­onen deutlich aufgestock­t haben. Aber: Im kommenden Jahr wird sich die phänomenal­e Preisentwi­cklung des Jahres 2020 so nicht wiederhole­n. Denn die politische­n Unsicherhe­iten dürften tendenziel­l zurückgehe­n, die Ängste rund um Covid-19 sukzessive in den Hintergrun­d treten. Heißt: Gold wird zwar zulegen, aber im Vergleich zu diesem Jahr mit deutlich gebremstem Schaum. So spricht dann vieles dafür, dass im kommenden Jahr ausgewählt­e Industriem­etalle wie Kupfer oder Nickel die Performanc­e-Rangliste anführen werden. Sie sollten von der spürbaren konjunktur­ellen Erholung, den massiven staatliche­n Infrastruk­turmaßnahm­en und dem starken Wachstum in der eMobilität profitiere­n.

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