Führungswechsel bei Rohstoffen?
Das Jahr 2020 war ein „goldenes Jahr“. Denn der Preis des gelben Edelmetalls konnte in US-Dollar um über 20 Prozent zulegen und ein neues historischen Rekordniveau markieren. Neben der Corona-Pandemie mit ihren zahlreichen Unsicherheiten haben auch die rekordtiefen Zinsen zum Aufstieg des Goldpreises beigetragen. Mit
Blick nach vorne bleiben die Perspektiven grundsätzlich positiv. Denn der Realzins, also der Zins abzüglich der Inflationsrate, ist spürbar negativ und könnte 2021 aufgrund steigender Teuerungsraten weiter sinken.
Dadurch ist einer der größten Anlagenachteile des Edelmetalls – Gold wirft keine Zinsen ab – mit einmal ein wichtiger Vorteil. Kein Wunder, dass viele Profi-Anleger 2020 ihre Goldpositionen deutlich aufgestockt haben. Aber: Im kommenden Jahr wird sich die phänomenale Preisentwicklung des Jahres 2020 so nicht wiederholen. Denn die politischen Unsicherheiten dürften tendenziell zurückgehen, die Ängste rund um Covid-19 sukzessive in den Hintergrund treten. Heißt: Gold wird zwar zulegen, aber im Vergleich zu diesem Jahr mit deutlich gebremstem Schaum. So spricht dann vieles dafür, dass im kommenden Jahr ausgewählte Industriemetalle wie Kupfer oder Nickel die Performance-Rangliste anführen werden. Sie sollten von der spürbaren konjunkturellen Erholung, den massiven staatlichen Infrastrukturmaßnahmen und dem starken Wachstum in der eMobilität profitieren.