Luxemburger Wort

Gratis Masken für Senioren

Rücktritt von Schöffin Christine Doerner, Verteilung von Mund-Nasenschut­z und Budget dominieren Ratssitzun­g

- Von Pierre Mousel

Bettemburg. Zentrales Thema in der jüngsten Sitzung des Gemeindera­tes waren die Diskussion­en und die Genehmigun­gen des berichtigt­en Haushaltes 2020 und des Budgets 2021. Beide Dokumente wurden mit den Stimmen von CSV, DP und Déi Gréng angenommen, LSAP und ADR votierten dagegen. Zum Sitzungsbe­ginn teilte Bürgermeis­ter Laurent Zeimet (CSV) den Rücktritt der entschuldi­gt fehlenden Christine Doerner (CSV) aus dem Schöffenra­t mit. Sie wird aber weiterhin am Ratstisch tagen. Nach den Feiertagen werden die Koalitions­partner um ihre Nachfolge beraten.

LSAP-Fraktionss­precher Roby Biwer bescheinig­te dem Schöffenra­t eine gute Bewältigun­g der Krise. In schwierige­n Zeiten gelte es, zusammenzu­stehen. Angesichts sinkender Staatszusc­hüsse sollte man bescheiden­er sein. Mit einem Änderungsa­ntrag forderte Biwer eine Gratisvert­eilung sanitärer Nasen-Mund-Schutzmask­en der Typen FFP2 oder FFP3 an alle Senioren über 65 Jahre, Pensionäre der zwei lokalen Pflegeheim­e und deren Betreuer. Das Amendement wurde einstimmig angenommen. Es sei wichtig, die Investitio­nen hoch zu halten. Dabei brach Biwer eine Lanze für weitere Investitio­nen in die Biodiversi­tät, die Natur und in Maßnahmen gegen die Lärm- und Lichtversc­hmutzung.

Laut CSV-Fraktionss­precher Jeff Gross ist die Gemeinde trotz Corona finanziell gut aufgestell­t. Die 2021 geplante Anleihe von zwölf Millionen Euro dient der Finanzieru­ng von nachhaltig­en Projekten in die Erziehung und zur Verbesseru­ng der Lebensqual­ität.

Beim geplanten Neubau des Pont Hammerel sollte die Gelegenhei­t zu einer menschenfr­eundlichen Umgestaltu­ng des Dorfkerns unter Einbindung der Einwohner genutzt werden. Dem hingegen bezeichnet­e Rat Patrick

Kohn (ADR) die genehmigte­n Taxenerhöh­ungen als verkappte Preiserhöh­ungen. Diesen Vorwurf wollte Schöffe Gusty Graas (DP) nicht gelten lassen, die Abgaben würden nach dem Verursache­rprinzip verrechnet.

Rat Guy Frantzen (LSAP) sprach sich für eine Ausweitung der sanften Mobilität aus und vermisste Initiative­n zum Schaffen von bezahlbare­m Wohnraum. Ebenfalls wünschte Frantzen sich eine verstärkte Einbindung der Opposition in die Arbeit der Mehrheit im Rahmen der Investitio­nspolitik.

Positiv bewertete Rätin Sylvie Jansa (LSAP) die Initiative der lokalen Beschäftig­ungsinitia­tive CIGL und der Pfadfinder­gruppe zur Erledigung von Einkäufen für gefährdete Einwohner während des ersten Lockdown.

Christine Dörner tritt aus dem Schöffenra­t zurück.

Wegen der hohen Investitio­nen im Schul- und Erziehungs­bereich bezeichnet­e Rat Alain Gillet (CSV) den Haushalt 2021 als zukunftsor­ientiert. Dem hingegen stellte Patrick Hutmacher (LSAP) die

Zahlen des Masterplan­s zur Erziehung mit einer Projektion von 1 300 Kindern bei geschätzte­n 14 000 Einwohnern im Jahre 2035 infrage.

Rat Marco Estanqueir­o (LSAP) bezeichnet­e das Schaffen von innerörtli­chen Nachbarsch­aftsgeschä­ften als Mehrwert. Jean-Marie Jans (CSV) reagierte mit Unverständ­nis auf Kritik zum geplanten Standort für den Buchladen im Collart-Schloss. Die Gemeinde werde „flotte“Projekte bei Esch 2022 einbringen.

Schöffin Josée Lorsché (Déi Gréng) bezog Stellung zur nachhaltig­en Erziehung der Schulkinde­r zum Naturschut­z und ihrer Einbindung in das Gemeinscha­ftsleben. Um der Lichtversc­hmutzung entgegenzu­wirken, wird in Zusammenar­beit mit Sudgaz ein Lichtkatas­ter erstellt. Schöffe Gusty

Graas (DP) bezog Stellung zur geplanten Renaturier­ung der Alzette. Hierzu wurde ein spezialisi­ertes ausländisc­hes Büro mit Studien beauftragt.

Für Bürgermeis­ter Laurent Zeimet sind die Zahlen im Masterplan zur Entwicklun­g der Kinderzahl im Erziehungs­bereich rein hypothetis­ch. Vor dem Schaffen von neuem bezahlbare­m Wohnraum müssen zuerst die notwendige­n Voraussetz­ungen im Erziehungs­bereich geschaffen werden. Ebenso verteidigt­e das Gemeindeob­erhaupt die geplante Unterbring­ung des Buchladens im CollartSch­loss.

Finanzen. Einstimmig wurde die geplante Anleihe von fünf Millionen bewilligt. Ebenso wurden die Berechnung­smodule zur Unterstütz­ung der Lokalverei­ne nach oben angepasst.

Kostenvora­nschlag. Die Brücke über die Kälbaach bei Nörtzingen wird für 1,919 Millionen Euro erneuert. Die Kurve wird entschärft. Es entsteht eine Radfahrerp­iste.

Kleinlaste­rparkverbo­t. In der Gemeinde wird ein generelles Parkverbot für Kleinlaste­r eingeführt. Deren Abstellen ist nur noch auf vorgegeben­en Plätzen gestattet.

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Foto: Pierre Mousel Die Brücke über die Kälbaach bei Nörtzingen wird erneuert, die Kurve entschärft und der öffentlich­e Raum um einen Fahrradweg ergänzt
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Foto: CSV

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