Investitionen bleiben hoch
In der Gemeinde Junglinster werden trotz Corona-Pandemie alle geplanten Projekte realisiert
Junglinster. Die Corona-Pandemie hat auch in der Gemeinde Junglinster weniger staatliche Zuschüsse in die Kassen gespült und auch die Einnahmen bei der Gewerbesteuer gingen stark zurück. Dennoch kann man das Geschäftsjahr 2020 mit einem Überschuss von 357 241 Euro abschließen – dies auch dank des Überschusses von 12 321 387 Euro aus dem Vorjahr. Im überarbeiteten ordentlichen Haushalt 2020 lag der Gewinn bei 5 506 737 Euro, während im außerordentlichen Haushalt ein Verlust von 17 470 883 Euro zu beklagen war. Der berichtigte Haushalt 2020 wurde einstimmig angenommen.
Für das kommende Jahr sieht Bürgermeister Romain Reitz (CSV) in seinem Haushaltsentwurf ein ähnliches Resultat vor. Trotz höherer Einnahmen besonders im außerordentlichen Haushalt – bedingt durch die Anleihe von 18 Millionen Euro – wird sich der Gewinn 2021 in dem gleichen Rahmen bewegen wie 2020. Die Investitionen in den Wohnungsbau, die Schulbildung und Kinderbetreuung sowie in neue Infrastrukturen in der Gemeinde werden weiter vorangetrieben, so der Bürgermeister. Insgesamt sind 26,4 Millionen Euro vorgesehen. Die Finanzen sind stabil und in diesem Zusammenhang sei die Rolle der Finanzkommission sehr wichtig, so Reitz.
Rat Mike Hagen (LSAP) sprach von einem umfangreichen Haushaltsentwurf, in dem es gute und weniger gute Anhaltspunkte gebe. Er findet es lobenswert, dass sich die Gemeinde weiterhin verstärkt dem Wohnungsbau widmet. Er bedauert jedoch, dass über den klimatischen Notstand kaum ein Wort im Haushalt zu finden sei. Der Haushaltsentwurf 2021 beinhalte viele Ideen, aber wenig konkrete Konzepte oder ausgereifte Strategien. Generell aber seien keine großen Bewegungen zu erkennen und kaum eine Änderung im Vergleich zum vorigen Jahr. Seine Fraktion werde den Haushaltsentwurf nicht mittragen und dagegen stimmen, so Mike Hagen abschließend.
Budget: Zwei Enthaltungen, zwei Gegenstimmen
Auch für Anne Schroeder (Déi Gréng) fehlen die politischen Visionen. Die Finanzplanung sei inkohärent und ohne Weitsicht. Im Kulturbereich gebe es keine neuen Impulse. Der Haushaltsentwurf 2021 sei eine Kopie des Budgets 2020, mit all seinen Unzulänglichkeiten und Fehlern. Verschiedene frühere Projekte und Konventionen seien unverändert übernommen worden. Des Weiteren sei kein urbanistisches Konzept erkennbar. Déi Gréng würden sich enthalten. Dies solle ein Zeichen des guten Willens sein und der Hoffnung, dass sich die Majorität in Zukunft verstärkt für den Klimaschutz einsetzt.
„Der Haushalt 2021 setzt die richtigen Akzente“, so die Rätin Christiane Degraux (DP) in ihrer Bewertung. Bedingt durch die Corona-Krise fließe weniger Geld in die Gemeindekasse und das erfordere ein finanzielles Umdenken. Sie erachtete es als lobenswert, dass die geplanten Investitionen getätigt werden und die Wirtschaft angekurbelt wird. Alle vorgesehenen Projekte würden realisiert und der Umweltschutz vorangetrieben. Die DP-Fraktion trage den Haushalt 2021 daher mit. Auch Rat Jean Boden (CSV), der per Videokonferenz zugeschaltet war, erklärte, dem Haushaltsentwurf 2021 positiv gegenüberzustehen.
Der Haushalt 2021 wurde mit den Stimmen der CSV und DP, zwei Enthaltungen (Déi Gréng) und zwei Gegenstimmen (LSAP) mehrheitlich angenommen.
Forstwirtschaftsplan 2021. Die beiden Revierförster Jean-Claude Pitzen (Junglinster) und Tom Kinnen (Betzdorf) stellten ihren Forstplan 2021 vor. Für das Forstrevier Junglinster mit seinem 325 Hektar Waldbestand sind Einnahmen in Höhe von 49 000 Euro und Ausgaben von 100 000 Euro vorgesehen. Das Forstrevier Betzdorf mit 84 Hektar Waldbestand sieht Einnahmen von 30 850 Euro und Ausgaben von 31 100 Euro für 2021 vor. Der Fällungsplan 2021 für Junglinster
liegt bei 1 550 Kubikmeter Holz, während Betzdorf 600 Kubikmeter Holzverhau vorsieht.
Sozialamt. Die Verantwortlichen des Sozialamts Centrest, das die Gemeinden Junglinster, Betzdorf und Niederanven umfasst, stellten ihren überarbeiteten Haushaltsplan 2020 und die Budgetvorlage für das kommende Jahr vor. 2020 lagen die Ausgaben für die Gemeinde bei 198 832 Euro. Für das kommende Jahr sind 201 444 Euro eingeplant. Einstimmig wurden beide Vorlagen gutgeheißen.
Kostenvoranschläge. Die Instandsetzung des Feldweges „ennert dem Helzekneppel“in Junglinster kostet 206 000 Euro. Für die Erneuerung der Rue de l’Ecole in Beidweiler werden 924 800 Euro veranschlagt. Die diesbezüglichen Projekte sowie die Kostenvoranschläge wurden einstimmig gutgeheißen.