Gunst der Stunde
Die Viertligisten Ulm und Elversberg wollen im deutschen Fußballpokal überraschen
Der Pokal hat seine eigenen Gesetze. Aus dieser Floskel schöpfen Jahr für Jahr die unterklassigen Teams in den Pokalwettbewerben ihre Hoffnung – und können dabei stets für die eine oder andere Sensation sorgen. In der zweiten Hauptrunde des DFB-Pokals haben dieses Mal gleich mehrere Partien erhöhtes Überraschungspotenzial.
Den größten Klassenunterschied gibt es in den beiden Partien zwischen Regionalligisten und Bundesligateams. Nachdem Champions-League-Teilnehmer Mönchengladbach die Strapazen der vergangenen Wochen zuletzt deutlich anzumerken waren, gilt es nun, noch einmal alle Kräfte zu mobilisieren, um heute (20.45 Uhr) beim saarländischen Viertligisten Elversberg einer Blamage zu entgehen.
Dessen Ligakonkurrent Ulm rechnet sich indes Siegchancen gegen Schalke aus. Auf Antrag des Außenseiters wird die heutige Partie (18.30 Uhr) in Gelsenkirchen ausgetragen, was die Aufgabe für das zuletzt arg gebeutelte Bundesligaschlusslicht trotzdem nicht einfacher machen dürfte.
Mainzer Trainer unter Druck
Schalke wartet in der Meisterschaft nun bereits seit 29 Spielen auf einen Sieg, vor Selbstvertrauen strotzen die Königsblauen demnach nicht gerade. Für Interimstrainer Huub Stevens kommt verständlicherweise nur ein Sieg in Frage. „Weihnachten und Silvester möchte ich gerne in Ruhe zu Hause feiern“, so der 67-jährige Niederländer, der sich für den deutschen Vizemeister von 2018 einen versöhnlichen Jahresabschluss wünscht.
Realistische Chancen auf ein Weiterkommen haben auch die Zweitligisten Hannover und Bochum. Im Nordderby gegen Bremen scheint Hannover morgen (20.45 Uhr) durchaus in der Lage, den Achtelfinaleinzug zu schaffen. Gleiches gilt für Bochum, den Tabellendritten der zweithöchsten Spielklasse. Der ehemalige Erstligist gibt morgen (20.45 Uhr) seine Visitenkarte in Mainz ab, wo allen Beteiligten derzeit wohl kaum nach Feiern zumute ist.
Sollten Leandro Barreiro und Co. auch gegen Bochum als Verlierer vom Platz gehen, wäre man in Mainz sicherlich an einem neuen Tiefpunkt angelangt. Der Stuhl von Trainer Jan-Moritz Lichte wackelt bereits vor dem Pokalspiel bedenklich. Dortmund möchte sich heute (20 Uhr) mit einem Sieg gegen Zweitligist Braunschweig in die kurze Winterpause verabschieden.
Zwei Mal stehen sich Vertreter der höchsten deutschen Spielklasse gegenüber. Augsburg empfängt
Leipzig und möchte sich heute (18.30 Uhr) für die vor zwei Monaten erlittene Bundesliga-Niederlage revanchieren. Im Südwestduell zwischen Stuttgart und Freiburg dürfte morgen (20.45 Uhr) die Tagesform entscheidend sein.
Das Duell zwischen Leverkusen und Frankfurt findet ebenso erst im neuen Jahr statt (12. Januar), wie der Auftritt von Titelverteidiger FC Bayern beim Zweitliga-Spitzenreiter Kiel (13. Januar).
Spitzenspiele in England
In der Ligue 1 werden alle Partien des 17. Spieltages morgen ausgetragen. Dabei steht das punktgleiche Führungsduo aus Lille und Lyon vor unterschiedlich schwierigen Aufgaben. Während Lille in Montpellier (21 Uhr) auf einen Gegner trifft, dem im Falle eines Sieges der Sprung auf Rang vier winkt, genießt der Tabellenzweite Lyon Heimrecht gegen den 15. aus Nantes (21 Uhr). Titelverteidiger Paris SG erwartet den Besuch von Strasbourg (21 Uhr), das vor 45 Jahren
erstmals zu einem Pflichtspiel bei PSG antrat, seither allerdings noch nie dort gewinnen konnte.
Das Viertelfinale im englischen Ligapokal hält zwei Partien mit Zweitligabeteiligung bereit. Brentford, das im vergangenen Sommer nur hauchdünn den Aufstieg in die höchste Spielklasse verpasste, empfängt heute (18.30 Uhr) Newcastle und will ebenso seine Außenseiterchance nutzen wie Stoke City, das mit Tottenham morgen (18.30 Uhr) möglicherweise einen noch härteren Brocken vor der Brust hat.
Obwohl die Rollen klar verteilt zu sein scheinen, spekulieren beide Außenseiter darauf, dass ihre favorisierten Gegner, aufgrund des prall gefüllten Terminkalenders in der Premier League, gleich mehreren Stammspielern eine Verschnaufpause gönnen und demnach nicht in Bestbesetzung antreten werden.
Normalerweise hätte die Partie des FC Arsenal gegen Manchester City das Prädikat Spitzenspiel verdient, doch ob der augenblicklichen Formschwäche der Gunners können den Citizens heute (21 Uhr) die besseren Chancen eingeräumt werden. Deren Lokalrivale Manchester United muss morgen (21 Uhr) in Everton antreten und wird dort sicherlich auf erbitterten Widerstand treffen.