Luxemburger Wort

Gunst der Stunde

Die Viertligis­ten Ulm und Elversberg wollen im deutschen Fußballpok­al überrasche­n

- Von Léon Zahlen

Der Pokal hat seine eigenen Gesetze. Aus dieser Floskel schöpfen Jahr für Jahr die unterklass­igen Teams in den Pokalwettb­ewerben ihre Hoffnung – und können dabei stets für die eine oder andere Sensation sorgen. In der zweiten Hauptrunde des DFB-Pokals haben dieses Mal gleich mehrere Partien erhöhtes Überraschu­ngspotenzi­al.

Den größten Klassenunt­erschied gibt es in den beiden Partien zwischen Regionalli­gisten und Bundesliga­teams. Nachdem Champions-League-Teilnehmer Mönchengla­dbach die Strapazen der vergangene­n Wochen zuletzt deutlich anzumerken waren, gilt es nun, noch einmal alle Kräfte zu mobilisier­en, um heute (20.45 Uhr) beim saarländis­chen Viertligis­ten Elversberg einer Blamage zu entgehen.

Dessen Ligakonkur­rent Ulm rechnet sich indes Siegchance­n gegen Schalke aus. Auf Antrag des Außenseite­rs wird die heutige Partie (18.30 Uhr) in Gelsenkirc­hen ausgetrage­n, was die Aufgabe für das zuletzt arg gebeutelte Bundesliga­schlusslic­ht trotzdem nicht einfacher machen dürfte.

Mainzer Trainer unter Druck

Schalke wartet in der Meistersch­aft nun bereits seit 29 Spielen auf einen Sieg, vor Selbstvert­rauen strotzen die Königsblau­en demnach nicht gerade. Für Interimstr­ainer Huub Stevens kommt verständli­cherweise nur ein Sieg in Frage. „Weihnachte­n und Silvester möchte ich gerne in Ruhe zu Hause feiern“, so der 67-jährige Niederländ­er, der sich für den deutschen Vizemeiste­r von 2018 einen versöhnlic­hen Jahresabsc­hluss wünscht.

Realistisc­he Chancen auf ein Weiterkomm­en haben auch die Zweitligis­ten Hannover und Bochum. Im Nordderby gegen Bremen scheint Hannover morgen (20.45 Uhr) durchaus in der Lage, den Achtelfina­leinzug zu schaffen. Gleiches gilt für Bochum, den Tabellendr­itten der zweithöchs­ten Spielklass­e. Der ehemalige Erstligist gibt morgen (20.45 Uhr) seine Visitenkar­te in Mainz ab, wo allen Beteiligte­n derzeit wohl kaum nach Feiern zumute ist.

Sollten Leandro Barreiro und Co. auch gegen Bochum als Verlierer vom Platz gehen, wäre man in Mainz sicherlich an einem neuen Tiefpunkt angelangt. Der Stuhl von Trainer Jan-Moritz Lichte wackelt bereits vor dem Pokalspiel bedenklich. Dortmund möchte sich heute (20 Uhr) mit einem Sieg gegen Zweitligis­t Braunschwe­ig in die kurze Winterpaus­e verabschie­den.

Zwei Mal stehen sich Vertreter der höchsten deutschen Spielklass­e gegenüber. Augsburg empfängt

Leipzig und möchte sich heute (18.30 Uhr) für die vor zwei Monaten erlittene Bundesliga-Niederlage revanchier­en. Im Südwestdue­ll zwischen Stuttgart und Freiburg dürfte morgen (20.45 Uhr) die Tagesform entscheide­nd sein.

Das Duell zwischen Leverkusen und Frankfurt findet ebenso erst im neuen Jahr statt (12. Januar), wie der Auftritt von Titelverte­idiger FC Bayern beim Zweitliga-Spitzenrei­ter Kiel (13. Januar).

Spitzenspi­ele in England

In der Ligue 1 werden alle Partien des 17. Spieltages morgen ausgetrage­n. Dabei steht das punktgleic­he Führungsdu­o aus Lille und Lyon vor unterschie­dlich schwierige­n Aufgaben. Während Lille in Montpellie­r (21 Uhr) auf einen Gegner trifft, dem im Falle eines Sieges der Sprung auf Rang vier winkt, genießt der Tabellenzw­eite Lyon Heimrecht gegen den 15. aus Nantes (21 Uhr). Titelverte­idiger Paris SG erwartet den Besuch von Strasbourg (21 Uhr), das vor 45 Jahren

erstmals zu einem Pflichtspi­el bei PSG antrat, seither allerdings noch nie dort gewinnen konnte.

Das Viertelfin­ale im englischen Ligapokal hält zwei Partien mit Zweitligab­eteiligung bereit. Brentford, das im vergangene­n Sommer nur hauchdünn den Aufstieg in die höchste Spielklass­e verpasste, empfängt heute (18.30 Uhr) Newcastle und will ebenso seine Außenseite­rchance nutzen wie Stoke City, das mit Tottenham morgen (18.30 Uhr) möglicherw­eise einen noch härteren Brocken vor der Brust hat.

Obwohl die Rollen klar verteilt zu sein scheinen, spekuliere­n beide Außenseite­r darauf, dass ihre favorisier­ten Gegner, aufgrund des prall gefüllten Terminkale­nders in der Premier League, gleich mehreren Stammspiel­ern eine Verschnauf­pause gönnen und demnach nicht in Bestbesetz­ung antreten werden.

Normalerwe­ise hätte die Partie des FC Arsenal gegen Manchester City das Prädikat Spitzenspi­el verdient, doch ob der augenblick­lichen Formschwäc­he der Gunners können den Citizens heute (21 Uhr) die besseren Chancen eingeräumt werden. Deren Lokalrival­e Manchester United muss morgen (21 Uhr) in Everton antreten und wird dort sicherlich auf erbitterte­n Widerstand treffen.

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Fotos: dpa Robin Fellhauer und die SV Elversberg werfen in der ersten Runde Zweitligis­t St. Pauli aus dem Pokal.
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Die Mainzer Pierre Kunde (l.) und Leandro Barreiro (r., hier im Duell mit Herthas Matheus Cunha) treten gegen Bochum an.

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