Gefahren unterm Weihnachtsbaum
Tummy, ein junger, sehr gefräßiger Kater, wollte plötzlich gar nichts mehr zu sich nehmen. Zwar inspizierte er noch sein Futterschälchen, wandte sich dann aber wie angeekelt gleich wieder weg. Als er auch noch zu brechen anfing und trotz offensichtlicher Anstrengungen keine Verdauung mehr hatte, wurde er zur Sprechstunde gebracht. Weil seine Besitzer ihn am Weihnachtsbaum spielen gesehen hatten und jetzt ein Stück Blechperlenkette fehlte, hatte man den dringenden Verdacht, dieses Teil könne sich nun im Bauch des Samtpföters befinden.
Mit Kontraströntgen- und Ultraschalluntersuchung wurde diese Vermutung leider bestätigt. Girlandenartig hatte sich der Dünndarm des Katers mit den peristaltischen Bewegungen der Darmmuskulatur an der Metallkette aufgewunden. Es lag ein lebensgefährlicher Darmverschluss vor, der nur durch eine rasch angesetzte OP beseitigt werden konnte. Währenddessen musste auch ein Stück des schon abgestorbenen Darms entfernt werden. Tummy erholte sich schnell, musste aber noch eine Woche hospitalisiert bleiben.
Hunde und Katzen unbeaufsichtigt in der Nähe von Weihnachtsbäumen, Adventskränzen, aber auch von giftigen Pflanzen wie dem Weihnachtsstern spielen zu lassen, kann sehr gefährlich für Vierbeiner werden. Gleiches gilt für Schokolade, die vor allem in ihrer dunklen Form von uns Menschen für besonders gesund gehalten wird. Allerdings enthält gerade diese besonders viel Theobromin, das für Hunde aber auch für Stubentiger eine absolut tödliche Gefahr darstellt. Sogar das Knabbern an Tannenzweigen ist nicht so harmlos, wie es aussehen mag. Verschluckte Tannennadeln können bei empfindlichen Tieren zur Darmperforation führen. Auch die ätherischen Öle der Nadelbäume sind toxisch. Werden sie durch Knabbern, Trinken des Baumwassers oder durch Fellverklebungen mit Harz und dem Lecken des verklebten Fells aufgenommen, kann es zu Vergiftungen kommen.
Natürlich gibt es auch Vierbeiner, die weniger neugierig sind und Gefahrenquellen fern bleiben. Um aber für alle ein entspanntes Weihnachten zu garantieren, lohnt es sich, die Türen zu weihnachtlich dekorierten Zimmern für unbeaufsichtigte Haustiere streng verschlossen zu halten.