Keine Lösung in Sicht
Kosmonauten kämpfen mit einem Luft-Leck auf der ISS
Moskau. Kosmonauten kämpfen im russischen Teil der Internationalen Raumstation ISS wegen eines Lecks mit Problemen bei der Luftversorgung. Die Raumfahrer müssten nun die undichte Stelle finden, weil die Sauerstoffreserven immer kleiner würden, meldete die Staatsagentur Tass nach einer Schalte zwischen der ISS und der Leitzentrale in Moskau. Es sei nicht klar, wo genau sich die undichte Stelle in einem Übergang zum Modul „Swesda“(Stern) befinde, sagte ein Experte auf der Erde. Das Problem mit Luftaustritt und Druckabfall in dem Modul gibt es bereits seit August.
„Es ist alles unter Kontrolle“, sagte der Chef der russischen Raumfahrtbehörde Roskosmos, Dmitri Rogosin. „Es gibt noch Reserven.“
Im Februar fliege zudem ein Raumfrachter mit Sauerstoffvorräten ins All. Sollte es notwendig sein, darüber hinaus die ISS mit Sauerstoff zu versorgen, dann könnten die US-Partner bei der NASA ihn mit einem eigenen unbemannten Transporter liefern.
Teebeutel als Lösung
Bereits im Oktober fand die Besatzung in einem Übergangsteil des „Swesda“-Moduls einen Riss. Die Raumfahrer hatten damals einen Teebeutel eingesetzt, der sich in der Schwerelosigkeit auf die undichte Stelle zubewegte. Die etwa 4,5 Zentimeter lange Öffnung wurde gestopft. Die Ursache für das Leck war aber unklar. Später stellte sich heraus, dass weiter Luft austrat. Auch ein Außeneinsatz im
Weltall brachte im November nicht mehr Klarheit.
Nach Darstellung von Roskosmos-Chef Rogosin könnten kleine Meteoriten auf den Korpus der Station einwirken und die „Ermüdungsprozesse“des Metalls beschleunigen. Einige der noch zu Sowjetzeiten produzierten Module seien nur für einen Einsatz von 15 Jahren vorgesehen gewesen. Deshalb werde jetzt über einen neuen Außenposten der Menschheit nachgedacht. Rogosin meinte, dass die ISS noch bis 2024 oder gar 2028 sicher durchhalte.
Auf der mehr als 20 Jahre alten Raumstation kommt es immer wieder zu Pannen. Zuletzt hatte es auch Probleme mit der Stromversorgung und der WC-Anlage gegeben. dpa